Materialkennwerte bei Dämmstoffen beachten

Hamburg (dpa/tmn) - Mit einer guten Wärmedämmung lassen sich viele Heizkosten sparen, gibt der Verbraucher doch am meisten Geld für die Raumwärme aus. Worauf es bei der Auswahl des Dämmmaterials ankommt, erklären Energieexperten der Verbraucherzentralen.

Wer Haus oder Wohnung selbst dämmen will, sollte bei der Auswahl des Materials auf bestimmte Kennwerte achten. Sie werden zum Vergleich der unterschiedlichen Dämmstoffe herangezogen, erläutert Norbert Fleige, Energieberater der Verbraucherzentrale Hamburg.

Wärmeleitfähigkeit: Einer dieser materialspezifischen Kennwerte ist die Wärmeleitfähigkeit. Sie drückt aus, wie viel Wärme aus dem Haus durch die Dämmstoffe hindurch nach draußen dringt. Es gilt: je geringer die Wärmeleitfähigkeit, desto besser. „Eingeteilt wird sie in Wärmeleitgruppen, kurz: WLG“, sagt Fleige. Eine gute Dämmfähigkeit bescheinigen die Angaben WLG 025 bis WLG 040 auf den Materialien, eine schlechte zum Beispiel WLG 070. Zur WLG 025 zählen nur vollsynthetische Stoffe, wie im neuen Verbraucherzentralen-Ratgeber „Wärmedämmung - Vom Keller bis zum Dach“ nachzulesen ist.

Die Höhe der Wärmeleitfähigkeit geben laut Fleige alle Hersteller auf ihren Produkten an. Anders sieht das bei den folgenden Kennziffern aus, deren Angabe herstellerabhängig sind.

Wärmespeichervermögen: Wie viel Wärme ein Stoff speichern kann, gibt dieser Kennwert an. Eine hohe Speicherkapazität sorgt für ein langsames Aufheizen und Abkühlen. Und dementsprechend länger bleiben die Temperaturen im Raum erhalten. Einen Einfluss darauf hat auch das Gewicht der Dämmstoffe. Schwere Dämmstoffe speichern die Wärme besser. Die Wärmespeicherungszahl wird in Kilojoule pro Kilogramm und Grad Kelvin (kJ/(kgK)) angegeben.

Feuchtigkeitsverhalten: Wie viel Feuchtigkeit in die Baustoffe eindringen kann, ist ebenso relevant. Denn Feuchtigkeit kann die Dämmwirkung eines Stoffes stark herabsetzen, heißt es in dem Verbraucherzentralen-Ratgeber. Das Material muss seine Dämmwirkung auch unter unterschiedlichen Feuchtigkeitszuständen bewahren können und schnell trocknen.

Die Europäische Union will bis 2020 die Energieeffizienz von Gebäuden steigern. Privathaushalte sollen so viel Energie sparen. Für viele Hausbesitzer zieht das eine wärmeenergetische Sanierung der eigenen vier Wände nach sich.

Literatur:

Verbraucherzentrale Bundesverband (Hg.): Wärmedämmung - Vom Keller bis zum Dach. 182 S. Euro 9,90. ISBN-13: 978-386336-012-2

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