Tipps vom Profi: Tapezieren für Heimwerker

Köln (dpa/tmn) - Beim Tapezieren können auch relativ unerfahrene Heimwerker gute Ergebnisse erzielen. Mit einigen Tricks und Kniffen von Profis gehen die Arbeiten leichter und schneller von der Hand.

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Profi-Tipp 1: Tapetenlöser statt Wasser und Spachtel

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Erst mal muss die alte Tapete runter. „Das geht viel einfacher, wenn die Wände mit Tapetenlöser eingestrichen werden“, sagt Ludwig Popp von der DIY-Academy in Köln. So muss man sie nicht mühsam Stück für Stück mit dem Spachtel von der Wand kratzen. „Türen und Fenster geschlossen halten, damit das Ganze gut durchschwitzt.“ Später noch einmal mit dem Löser darüberstreichen. „Bald bilden sich Blasen, und die Tapete lässt sich leicht von der Wand abziehen.“ Extra-Tipp: Eine Nagelwalze reißt Löcher in die Tapete, das Lösemittel dringt dann besser ein.

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Profi-Tipp 2: Nicht ohne neue Grundierung kleben

Vor der neuen Tapete kommt eine Grundierung auf die Wand. Denn die neue Tapete braucht eine glatte Fläche, sonst bilden sich später Dellen und Löcher. Abgesehen davon, dass sich der neue Kleber nur schlecht mit alten Kleberesten verträgt. Bei Papiertapeten und einfarbigen Vliestapeten reicht dafür ein einfacher Tiefengrund. Vliestapeten mit Muster benötigen unbedingt einen weißen Tapetenwechselgrund. Sonst kann es passieren, dass Flecken vom Untergrund durch die Tapete durchscheinen.

Profi-Tipp 3: Lieber ein paar Rollen mehr kaufen

Eine Standard-Rolle ist 10,5 Meter lang und 53 Zentimeter breit. „Bei einfarbigen Modellen ist es relativ leicht auszurechnen, wie viel zum Tapezieren einer Wohnung oder eines einzelnen Zimmers benötigt wird“, sagt Popp. Schwieriger wird es bei Mustertapeten. Bei ihnen fällt Rapport an, der je nach Muster unterschiedlich ist. „Diese Prozentzahl ist auf der Tapetenrolle vermerkt und gibt an, wie viel Verschnitt entsteht, wenn das Muster fachgerecht verklebt wird.“ Der Experte rät außerdem: „Lieber ein paar Rollen mehr kaufen und sie dann zurückgeben, wenn sie nicht gebraucht werden.“

Profi-Tipp 4: Keine Angst vor exotischen Oberflächen

Die Bandbreite der Tapeten ist gerade in den vergangenen Jahren sehr vielfältig geworden. Es gibt zum Beispiel Modelle mit Basalt- oder glitzernden Lurexfäden oder Bahnen mit organischen Leuchtelementen. Die Verarbeitung ist aber nicht viel anders als bei den gewohnten Tapeten. „Das Trägermaterial ist immer Vlies oder Papier“, erklärt Ulrike Reich vom Deutschen Tapeten-Institut. „Wichtig ist, auf die Verpackung zu schauen und die Angaben zu berücksichtigen.“

Profi-Tipp 5: Nicht am Kleber sparen

Auf Papier wird der Kleister direkt aufgetragen - nicht zu sparsam sein. „Aber die Tapete sollte nicht zu lange in dem Kleber weichen, sonst dehnt sie sich aus, und die Muster passen nicht mehr exakt zusammen“, warnt Popp. Unerfahrenen Heimwerkern empfiehlt er, nicht mehr als drei bis vier Bahnen auf einmal vorzubereiten und zügig zu verarbeiten. Bei Vlies kommt ein entsprechender Spezialkleber direkt auf die Wand - „der andere hält nicht“, sagt Popp. Aber auch auf der Wand sollte großzügig gekleistert werden.

Profi-Tipp 6: Reihenfolge beachten

Tapeziert wird von oben nach unten, zuerst die Decke. Das versuchen Heimwerker besser nicht alleine, sondern holen sich Hilfe. Lange Bahnen lassen sich selbst von erfahrenen Handwerkern nur schwer allein bewältigen. „Dann klebt man von den Ecken der Decke aus die Bahnen nach und nach die Wände entlang von oben nach unten“, ergänzt Popp. Idealerweise reichen die Bahnen etwa zwei Zentimeter über die Sockelleiste hinaus. Den Überstand schneidet eine Tapezierschere sauber ab, die Haushaltsschere hinterlässt unschöne Kanten.

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