Wohnungspreise: Statistiken und Aushänge vergleichen

Bremen (dpa/tmn) - Die Preise für Eigentumswohnungen sind enorm gestiegen - vor allem in einigen Großstädten haben sie kräftig zugelegt. Für Käufer gilt daher mehr denn je, die Preise zu vergleichen.

Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland von 2003 bis 2011 bundesweit um rund 10,5 Prozent gestiegen. In den Metropolen zogen sie noch deutlich stärker an: In Hamburg um 31 Prozent, in Berlin sogar um 39 Prozent. Moderater ging es in München (plus 23 Prozent) und Frankfurt (plus 14 Prozent) in die Höhe. Vor allem im Jahr 2011 habe es aber noch einmal einen deutlichen Sprung gegeben. Am teuersten seien Eigentumswohnungen derzeit in München mit 4200 Euro pro Quadratmeter, am günstigsten unter den fünf größten Städten schneidet Köln (2100 Euro) ab.

Vor dem Kauf einer Wohnung lohnt sich ein Blick in die Preisstatistiken. „Um mich vor überteuerten Preisen zu schützen, muss ich als Verbraucher vergleichen“, sagt Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen. Wie hoch die Durchschnittspreise und die Preissteigerungen bei Wohnungen und Häusern in der jeweiligen Region in den vergangenen Jahren waren, steht in den Berichten der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte der Bundesländer.

„Diese werden gespeist mit den Kaufvorgängen bei den Notaren“, erläutert Schwarz. Suchen können Verbraucher darin nach Art der Immobilie, Quadratmeterzahl und Baujahr. „Teils sind die Berichte im Internet verfügbar, teils müssen sie auch gegen eine Gebühr von circa 50 Euro angefordert werden“, sagt der Baufinanzexperte.

Allerdings sind die Zahlen von 2012 noch nicht verfügbar. Um einen aktuellen Durchschnittswert zu bekommen, vergleichen Verbraucher am besten die aktuellen Angebote auf dem Markt. Dafür müssten nicht gleich die Bausparkassen und Immobilienmakler kontaktiert werden. „Einfach die Angebote in deren Schaufenster anschauen“, rät Schwarz.

Sind die Preise in der Region zuletzt übermäßig gestiegen, warten potenzielle Käufer eventuell erst einmal ab. „Einzelne Verkäufer wollen die Marktsituation austesten und schauen, welche Preise sie erzielen können.“ Geduld könne sich dann lohnen: „In sechs bis zwölf Monaten kann sich der Marktpreis auch wieder einpendeln.“

Das kann eine Gelegenheit sein, um in der Zwischenzeit die eigenen Wunschvorstellungen noch einmal zu überdenken: „Sind die Preise in besonderen Wohnlagen und für Neubauten übermäßig hoch, lohnt sich vielleicht eine Altimmobilie in anderer Lage“, sagt Schwarz.

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