Barbarazweige kurz schock-frosten

Düsseldorf (dpa/tmn) - Barbarazweige werden traditionell am 4. Dezember geschnitten. Sie müssen erst einen Kälteschock erleben, damit sie erblühen. War es draußen nicht kalt genug, hilft ein kleiner Trick.

Barbarazweige brauchen einen Kälteschock, damit sie im Dezember blühen. Wer beim Gärtner Zweige kauft, sollte sich versichern, dass diese frisch sind und mindestens eine frostige Nacht im Freien erlebt haben, rät Manfred Hoffmann, Floristmeister und Kreativ-Direktor des Fachverbandes Deutscher Floristen in Düsseldorf. Ist dies nicht der Fall, sollten die Zweige zunächst in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Erst danach dürfen sie in eine Vase mit lauwarmem Wasser. Wer Zweige aus seinem Garten holt, kann inzwischen sicher sein: Die Temperaturen der vergangenen Tage in Deutschland waren niedrig genug.

Barbarazweige werden am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, geschnitten. Die Knospen sollten sich bis Weihnachten öffnen. Der Kälteschock durch Frost bewirkt, dass die Knospen gefühlt einen Winter durchleben. Die warmen Temperaturen im Wohnraum vermittelten ihnen dann, dass ihr Frühling begonnen habe und sie blühen können, erläutert Hoffmann.

Besonders dafür geeignet seien Zweige der Kirsche, Magnolie und des Pfirsichs, sagt der Floristmeister. „Historisch sind die Blüten der Barbarazweige pastellfarben oder weiß.“ Die Zweige sollten beim Schneiden bereits größere Knospen haben.

Das Aufstellen der Barbarazweige geht auf eine Legende zurück: Die Heilige Barbara, eine Kaufmannstochter, sollte ins Gefängnis gesperrt werden. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. In ihrer Zelle benetzte Barbara den Zweig regelmäßig mit Wasser, und am Tag ihrer Hinrichtung öffneten sich die Blüten, so die Überlieferung.

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