Energieagentur: Rekord bei CO2-Ausstoß

Paris (dpa) - Das Ende der Wirtschaftskrise war eine schlechte Nachricht für das Klima: Nie zuvor hat es einen so hohen CO2-Ausstoß gegeben wie im vergangenen Jahr.

„Nach einem Rückgang 2009 infolge der Wirtschaftskrise sind die Emissionen auf ein Rekordniveau von 30,6 Gigatonnen gestiegen“, heißt es in einer Mitteilung der Internationalen Energieagentur (IEA). Dies bedeute einen Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum vorigen Rekordjahr 2008. Damals lag der Ausstoß bei 29,3 Gigatonnen. „Dies lässt die Hoffnung schwinden, dass wir das Ziel einer Klimaerwärmung unter zwei Grad erreichen“, sagte IEA-Experte Fatih Birol.

Besorgniserregend sei auch die Tatsache, dass etwa 80 Prozent der vorhergesagten Emissionen unveränderlich seien, da sie aus bestehenden oder im Bau befindlichen Kraftwerken stammten. „Unsere Schätzungen sollten ein Warnschuss sein“, meinte Birol. Im vergangenen Jahr stammten etwa 44 Prozent der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, 36 Prozent aus der Nutzung von Öl und 20 Prozent aus Erdgas. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Erwärmung von mehr als zwei Grad zu extremen Klimaphänomenen und damit auch zu massiven gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden führen kann.

In der vergangenen Woche hatten EU-Abgeordnete sich für eine Minderung des CO2-Ausstoßes um 30 Prozent in der EU eingesetzt. Bislang gelten in der EU ambitionierte Klimaziele anderer Länder als Voraussetzung für die Verschärfung der eigenen Ziele. Der nächste Klimagipfel Ende 2011 in Südafrika wird allerdings mit Skepsis erwartet.

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