Farbtupfer im Wintergarten: Diese Gehölze tragen Beeren

Wuppertal (dpa/tmn) - Wenn das letzte Laub von den Bäumen gefallen ist, sind viele Gärten öde, trist, oft einfach in Braun gehüllt. Dabei setzen einige Gehölze im Winter Farbakzente mit Beeren.

Farbtupfer im Wintergarten: Diese Gehölze tragen Beeren
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Nicht nur Exoten wie der Liebesperlenstrauch mit lilafarbenen Früchten oder die leuchtend rote Frucht-Skimmie, sondern auch einheimische Arten können für Farbe im Garten sorgen.

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Stechpalme: „Am bekanntesten dürfte der Ilex sein“, sagt Gartengestalter Claus Schulz aus Wuppertal. Die auch Stechpalme genannte Pflanze ist pflegeleicht und immergrün. Die roten Beeren sind nur an weiblichen Exemplaren zu finden, weshalb der Verband der GartenBaumschulen rät, ein männliches Exemplar dazu zu pflanzen. Stechpalmen eignen sich auch fürs Wohnzimmer. „Bei vielen anderen Pflanzen werden die Beeren schnell braun oder fallen ab“, sagt Verbandsvorsitzender Oliver Fink.

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Hagebutten: „Hagebutten bleiben oft bis ins nächste Jahr an der Pflanze“, erklärt Sönke Hofmann vom Naturschutzbund (Nabu) in Bremen. Eigentlich seien die Vitamin-C-reichen Früchte der Wildrose eine gute Nahrungsquelle. „Aber Vögel sind da wie Kinder, Gesundes mögen sie nicht so.“ Schulz empfiehlt Wildrosen in Fensternähe. „Im Sommer hat man Rosen vor dem Fenster, im Winter Hagebutten.“

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Sanddorn: Die gelben bis orangen Beeren des Sanddorns bilden sich ab Anfang August. Auch hier braucht man eine männliche Pflanze, damit die weibliche Früchte trägt. Sanddorn bildet starke Ausläufer. „Eine Wurzelsperre ist ein Mittel dagegen“, sagt Fink. Die nicht essbaren Beeren des Feuerdorn haben ein ähnliches Farbspektrum. „Er macht sich sehr schön als Spalier an der Wand“, findet Fink. Als Hecke sei der dornige Strauch eine gute Wahl, wenn man sich eine sichere Begrenzung wünscht. „Und er bietet den Vorteil, dass man rote, gelbe und orangefarbene Beeren mischen kann.“

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Schlehen und Ebereschen: Vögeln macht man eine besondere Freude mit Schlehen und Ebereschen. „Schlehenfrüchte sind eine echte Vitamin-C-Spritze für die Vögel“, sagt Hofmann. Zudem bieten die Dornen Schutz vor Katzen.

Torfmyrte: Die Torfmyrte wird nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) nur 0,5 bis 1 Meter hoch und wächst langsam. In kalten Wintern sollte sie in einen kühlen Innenraum gebracht werden. Und da sie sauren Boden braucht, empfiehlt sich Rhododendronerde und kalkarmes Wasser. Ab September schmückt sie sich mit Beeren in Weiß, Hellrosa, Rot oder Dunkellila. Auch hier besteht ein Problem: Die weiblichen Exemplare tragen nur Beeren, wenn man ein männliches Exemplar dazu pflanzt.

Rebhuhnbeere: Ein alternatives Zwerggehölz ist die Rebhuhnbeere. Sie trägt laut der LWG ab August rote Beeren. Sie wird nur 15 bis 20 Zentimeter hoch, wächst ebenfalls langsam und ist auch als Bodendecker geeignet, solange es nicht zu frostig wird. Wie die Torfmyrte braucht sie humosen Boden und kalkarmes Wasser.

Zier-Johanniskraut: Auch das bis zu einen Meter hohe Zier-Johanniskraut eignet sich für Behältnisse sowie in nicht zu kalten Gegenden als Bodendecker. Es trägt meist ab Mitte Juni rote Früchte, es gibt aber auch Sorten mit gelben, orangefarbenen, grünen, rosa, weißen oder braunen. Eigens für schöne Beeren gezüchtet wurden laut Gärtnermeister Fink die Magical-Sorten. Wie bei den vielen anderen Beeren tragenden Pflanzen haben Hobbygärtner auch vom Johanniskraut nicht nur im Winter etwas: „Alle Sorten haben im Spätsommer sehr schöne gelbe Blüten und tragen teilweise gleichzeitig schon Beeren“, sagt Fink.

Literatur:

Claus Schulz: Der Garten im Winter. Eine Spurenlese in faszinierender Vielfalt. Mit Fotografien von Jürgen Becker, DVA Architektur, 2014, 29,99 Euro, ISBN-13: 978-3-421-03954-5

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