Mal wieder zum Hörer greifen: Zubehör gegen Handystrahlung

Berlin (dpa-infocom) - Das Handy ist der ständige Begleiter am Ohr des Menschen. Wegen einer möglichen Strahlenbelastung halten das einige Experten für keine gute Idee. Gesünder und häufig bequemer als das Telefon sind Headsets und klassische Hörer.

Fast galt er schon als ausgestorben, jetzt erlebt er ein Comeback als Accessoire zum Handy: der Telefonhörer. Das liegt nicht nur am modischen „Vintage“-Look mit Sprechmuscheln und traditioneller Ringelschnur. Ihre ohrenschmeichelnde Form ist auch bequemer als das oft brettharte Smartphone.

Ein weiterer Vorteil der Accessoires ist der Gesundheitsaspekt. Zwar ist in der Wissenschaft strittig, wie schädlich die Strahlung eines Mobiltelefons für den Menschen tatsächlich sein kann. Die Vermutung, sie begünstige Krebs, konnte so bisher nicht belegt werden. „Man ist sich aber einig in der Fachwelt, dass es besser ist, weniger Strahlenbelastung zu haben“, sagt Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut in München.

Je nach Modell und Technik hat ein Mobiltelefon typischerweise eine Sendeleistung von ein paar hundert bis zu 2000 Milliwatt. Mit einem Hörer hält der Nutzer die Strahlung auf Abstand. Gleiches gilt - mit Einschränkungen - auch für die praktischen und unauffälligeren Headsets.

Entscheidend sei die Sendeleistung des Geräts. Für den Physikingenieur sind schnurgebundene Geräte „die erste Wahl“: sie selbst haben keinen Sender und vergrößerten den Abstand von Handy zu Kopf merklich. Schnurlose Geräte wie Headsets, die über Bluetooth funktionieren, seien ebenfalls hilfreich - „wenn sie eine Reichweite von unter zehn Metern haben“. Deren Funksender brauche rund ein bis zwei Milliwatt, um zum Handy zu senden - „also eine wesentlich reduzierte Leistung im Vergleich zum Handy, das zum nächsten Funkmast sendet“, erklärt Ulrich-Raithel.

Bei größeren Reichweiten - die auch durch mehrere Wände oder Stockwerke hindurch Empfang bieten - sei eine größere Sendeleistung nötig. Damit nehme auch die Strahlenbelastung zu. Dies sei auch bei Headsets zu beachten, die über WLan verfügen.

Der Experte rät zudem, die Strahlung vor allem von besonders sensiblen Körperstellen fernzuhalten, also auch von der Schoßgegend und dem Herz. Besser als in Hosen- oder Brusttasche sei das Handy also in der Gesäßtasche oder im Rucksack aufgehoben.

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