Profitiert vom Trend: Sterndolde passt in naturnahe Gärten

Wuppertal (dpa/tmn) - Wer kleine Blüten hat, muss mehr aus ihnen machen: Die Sterndolde bündelt ihre winzigen Blüten an einem Stiel zu einer Halbkugel. Diese Dolde wirkt wie eine einzige größere Blüte, darunter sitzt auch ein Kranz aus farbigen Hochblättern.

Profitiert vom Trend: Sterndolde passt in naturnahe Gärten
Foto: dpa

„Die Sterndolde ist eine bezaubernde Staude, weil man genau hingucken muss“, findet Gartenarchitektin Anja Maubach aus Wuppertal. Ein Trend verhilft der Pflanze derzeit zu neuer Beliebtheit: Immer mehr Hobbygärtner setzen auf eine möglichst natürliche Gestaltung des Gartens - und damit auf die Sterndolde.

Die Sterndolde ist in Mitteleuropa beheimatet - etwa in den Alpen, erläutert Katrin Lugerbauer, Gartenbuchautorin aus dem österreichischen Schlierbach. „Diese Staude liebt feuchte, nährstoffreiche Böden im Halbschatten.“ Aber sie kommt an vielen Standorten klar. „Ist der Boden nicht zu trocken, verträgt sie alles vom halbschattigen bis sonnigen Beet“, erläutert Maubauch.

Im Handel finden Hobbygärtner vor allem zwei Arten der Astrantien: die Kaukasus-Sterndolde (Astrantia maxima) und die Große Sterndolde (Astrantia major). Letztere stammt aus Mittel- und Osteuropa. Ihre Horste erreichen eine Höhe von bis zu einem Meter, die meisten Sorten im Handel schaffen aber nur etwas über einen halben Meter. Die Blütezeit dauert von Mai bis in den August.

Die Kaukaus-Sterndolde blüht einen Monat kürzer, und sie wächst etwas verhaltener. In mancher Staudengärtnerei findet man auch noch eine zierliche Schwester: Die Kärtner Sterndolde (Astrantia carniolica) blüht weiß und hat relativ kleine Blütenköpfe.

Gute Beetnachbarn sind für Maubach wiesenartige Stauden wie der Storchschnabel (Geranium) und die Akelei (Aquilegia). Weiße Sorten passen für Lugerbauer gut zum Frauenmantel (Alchemilla). „Ideale Partner sind auch der Kälberkopf (Chaerophyllum hirsutum) und die Katzenminze (Nepeta subsessilis).“ Für halbschattige Beete empfiehlt die Expertin Funkien (Hosta), Lenzrosen (Helleborus), Seggen (Carex), Lungenkraut (Pulmoniaria) und Purpurglöckchen (Heuchera).

Die Horste treiben bereits früh im Frühling aus und sollten immer gut mit Nährstoffen versorgt sein. Ideal ist reife Komposterde, die nicht nur düngt, sondern auch den Boden verbessert. „Nach der Blüte kann man die Horste stehen lassen“, sagt Lugerbauer. Aber sie hat auch einen Tipp: „Schneidet man die Pflanzen nach der Blüte zurück, haben sie die Eigenschaft zu remontieren.“ Sie blühen also erneut. Meist ist die Blüte nicht ganz so üppig wie der erste Flor, aber immerhin verlängert sich die Blütezeit. Ansonsten sind Sterndolden pflegeleicht und sehr gesund.

Mit der neuen Begeisterung für die Pflanze ist das Sortenspektrum größer geworden. Laut Lugerbauer haben die Züchter vor allem die Blütengröße und das Farbspektrum verbessert. Maubach gibt aber zu bedenken, dass viele neue Sorten zwar optisch ansprechend sind, aber sich nicht immer bewähren. Sie empfiehlt zum Beispiel die Sorte 'Ruby Wedding' mit rötlichen Stielen und roten Blüten. Unter den weißen Sorten ist 'Shaggy', die zum Teil auch 'Margery Fish' heißt, beliebt.

Als rosafarbene Sorte empfiehlt Lugerbauer 'Roma'. „Die großen Blüten tragen einen silbrigen Schimmer“, erklärt sie. Das besondere Merkmal der Sorte 'Sunningdale Variegated' sind ihre Blätter. Sie sind gelb-grün panaschiert. Maubach hält diese Sorte allerdings für weniger robust als die grünlaubigen Formen.

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