Schnecken ohne Chemie aus dem Garten vertreiben

Es gibt 50 Arten. Vor allem Nacktschnecken sind aber für die Fraßschäden verantwortlich.

Berlin. Kaum ein Schädling lässt Gärtner so wütend werden wie die Schnecke. Frisch gepflanzte Salatsetzlinge, zarte Asterntriebe und vieles mehr vernichten die Weichtiere auf ihrem Weg durch den Garten. Schon gleich im Frühjahr trüben sie die Vorfreude auf reiche Ernte und schöne Blüten.

Geschädigte Gärtner halten Schnecken für überflüssig, aber sie sind durchaus nützlich. „Es gibt mehr als 180 Schneckenarten in Deutschland“, erklärt Julian Heiermann, Zoologe des Naturschutzbundes Deutschland. Davon zählen etwa 50 Arten zu den Nacktschnecken. „Im Hausgarten kommen Nacktschnecken und Gehäuseschnecken vor“, so Thomas Lohrer, Buchautor. Vorwiegend Nacktschnecken seien für Fraßschäden verantwortlich.

Auf den ersten Blick ist es schwer, der Schnecken Herr zu werden. „Wichtig ist, dass man verschiedene Ansätze der Bekämpfung gleichzeitig verfolgt“, betont Heiermann.

Er rät davon ab, Schnecken mit Hilfe von chemischen Substanzen abzutöten. Erfolgversprechend sind mechanische Abwehrmaßnahmen ebenso wie die Förderung biologischer Gegenspieler wie beispielsweise Igel. Gleichzeitig sollte man Schnecken in der Dämmerung absammeln. Um kleine Flächen schneckenfrei zu bewirtschaften, empfiehlt Heiermann einen Schneckenzaun. „Voraussetzung ist, dass man auf der eingezäunten Fläche die Schnecken immer wieder absammelt, um sie schneckenfrei zu bekommen“, sagt er.

Außerdem sollte man Nutzpflanzen bunt zwischen die Zierpflanzen mischen und nicht abends gießen. Die anhaltende Feuchtigkeit lockt Schnecken aus ihrem Unterschlupf und bietet ihnen beste Bedingungen für ihre Beutezüge. Gießt man erst morgens, trocknet der Boden rasch ab. tmm

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort