Zahl der Einbrüche in NRW steigt um zwölf Prozent

Verantwortlich sind vor allem osteuropäische Banden. Düsseldorf ist landesweit die unsicherste Stadt.

Düsseldorf. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW hat im ersten Halbjahr 2012 um rund zwölf Prozent zugenommen. Der Polizei wurden landesweit 29 334 Einbrüche gemeldet, 3118 mehr als im ersten Halbjahr 2011. Zugleich sank die Aufklärungsquote von 12,1 auf 11,3 Prozent. Das geht aus einer Antwort von Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) auf eine Kleine Anfrage der CDU hervor. Schon 2011 lag NRW bei den Fallzahlen bezogen auf die Einwohner im Bundesländer-Vergleich auf Platz vier.

Der Anstieg sei ein bundesweiter Trend, sagte Jäger am Freitag. Die zunehmenden Einbrüche, vor allem in Großstädten und in der Nähe von Autobahnen seien auch eine Folge der EU-Erweiterung um Bulgarien und Rumänien. Die NRW-Polizei gehe daher gezielt gegen osteuropäische Banden vor.

Die Gefahr, dass in der eigenen Wohnung eingebrochen wird, ist in Großstädten an Rhein und Ruhr am größten. Am unsichersten lebt es sich in Düsseldorf, wo im vergangenen Jahr 569 Einbrüche auf 100 000 Einwohner kamen. Damit ist die Gefahr eines Einbruchs in der Landeshauptstadt doppelt so groß wie im NRW-Schnitt (282 auf 100 000 Einwohner). Hohe Fallzahlen gemessen an der Bevölkerung gibt es nach Angaben des Innenministeriums auch in Köln (485, Platz zwei) und Krefeld (410, Platz drei).

Während die Zahlen in Krefeld von Januar bis Juni dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgingen (minus 18,3 Prozent), sind sie in Düsseldorf weiter ansteigend (plus 6,5 Prozent). Die Polizei führt das unter anderem darauf zurück, dass Düsseldorf als reiche Stadt gelte, was Täter anziehe. Reagiert werde zum Beispiel mit verdeckten Observationen in Brennpunkt-Bereichen.

Besonders große Anstiege im ersten Halbjahr dieses Jahres hatten unter anderem der Rheinisch-Bergische Kreis (plus 23,1 Prozent) und der Bezirk des Polizeipräsidiums Wuppertal (inklusive Solingen und Remscheid, plus 18,4 Prozent) zu verzeichnen. Mit 252 Einbrüchen auf 100 000 Einwohner 2011 gehörte der Bezirk jedoch zu den sichersten unter den Großstädten.

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