Kamera ist nicht gleich Kamera

Der Markt bietet hunderte von Modellen. Ein paar Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte.

Kamera ist nicht gleich Kamera
Foto: Wavebreak Media/Thinkstock

Düsseldorf. Schnell mal ein Foto machen — das geht mit dem Smartphone flott und einfach. Und die Ergebnisse können sich in vielen Fällen durchaus sehen lassen. Oft haben die in Mobiltelefonen eingebauten Kameras einfache Digitalkameras von der Bildqualität sogar überholt.

Irgendwann stoßen jedoch alle Handy-Kameras an ihre Grenzen — sobald es dunkler wird, werden die Fotos zunehmend pixeliger. Wer auch bei schwächeren Lichtverhältnissen noch gute Fotos schießen möchte, greift deswegen gerne zur Digitalkamera, die dann auch etwas mehr kosten darf.

Hunderte von Modellen gibt es derzeit auf dem Markt — da können Käufer schon einmal den Überblick verlieren. Mit einer Spiegelreflexkamera kann eine Kompaktkamera zwar nicht mithalten — soll sie aber meist auch gar nicht. Ihr großer Vorteil: Kompaktkameras stehen für unbeschwertes Fotografieren. Sie passen, ähnlich wie ein Smartphone, fast in jede Jackentasche.

Die Größe ist dabei das erste Kaufkriterium. Käufer sollten sich die Frage stellen, in welchen Situationen sie die Kamera dabei haben und benutzen möchten. Ist das beispielsweise nur auf Reisen der Fall, bei denen sowieso stets eine Tasche oder gar ein Rucksack mitgenommen wird, kann die Kamera auch etwas größer ausfallen — und somit auch schwerer. Das hat oft den Vorteil, dass das Gerät besser in der Hand liegt, leichter zu bedienen ist. Soll die Kompaktkamera allerdings stetiger Begleiter sein, ist ein kleineres Modell empfehlenswert.

Oft wird die Frage nach Sensorformat und Auflösung der Kamera gestellt. Im Großteil der Kompaktkameras ist ein 1/2,3 Zoll-Sensor verbaut, das entspricht einer Sensor-größe von 6,2 mal 4,6 Millimetern. Meist sind auf diesen Sensoren zehn bis 16 Millionen Pixel (Megapixel) untergebracht. Hier gilt grundsätzlich: Weniger ist mehr. Oft erzielen Kameras mit einer Auflösung von zehn Megapixel bei schwachen Lichtverhältnissen bessere Bilder als solche mit 16 Megapixel. Wer bessere Bilder möchte, sollte daher nicht nach größerer Megapixel-Anzahl schauen, sondern nach einem größeren Sensor, wie er beispielsweise häufig in der Kategorie der Edelkompaktkameras verbaut ist.

Kompaktkameras haben im Vergleich zu Spiegelreflexkameras den Nachteil, dass das Objektiv fest verbaut ist und nicht gewechselt werden kann. Deswegen ist beim Kauf dringend darauf zu achten, eine Kamera mit dem individuell am besten geeigneten Objektiv zu wählen. Dabei spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: zum einen die Brennweite des Objektives. Während sich für Landschaftsfotografien ein Weitwinkelobjektiv (im Schnitt etwa 20 bis 24 Millimeter Brennweite) eignet, ist für Situationen, in denen weit entfernte Objekte möglichst groß abgebildet werden sollen, ein Tele-Objektiv mit einer möglichst großen Brennweite nötig.

Viele Kameras haben beide Extreme in einem Zoom-Objektiv vereint. Einige bieten gar Brennweiten an, die im Tele-Bereich über 500 Millimeter hinausgehen. Denn ohne einen guten Bildstabilisator sind auf den Bildern in diesem Brennweiten-Bereich aber keine scharfen Fotos mehr zu erzielen. Als Faustregel kann eine Brennweite von 300 Millimetern als Obergrenze festgesetzt werden.

Bei der Wahl des passenden Objektives spielt auch die Lichtstärke eine große Rolle. Sie gibt an, wie weit die Blende des Objektives geöffnet werden kann. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht kann einfallen und desto besser kann das Foto belichtet werden. Selten ist bei Kompaktkameras eine Lichtstärke von 1,4 oder 1,8 zu finden, öfter mit dem Wert 2,8.

Das ist eine empfehlenswerte Größe, auch wenn bei schwachem Licht oder in Räumen fotografiert werden soll. Bei Zoomobjektiven müssen in puncto Lichtstärke meist Abstriche gemacht werden. Hier wird die Lichtstärke zudem oft mit Werten wie 4 bis 5,5 angegeben, da diese je nach Zoomstufe variieren kann. Einen Wert von 5,5 sollte die Lichtstärke nicht überschreiten.

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