Letzte Folge: was tun, wenn... ...der Nachbar nervt?

Düsseldorf. Der Umzug ins eigene Haus war geschafft, jetzt sollte ein bisschen Ruhe einkehren bei Familie Dückertmann (Name geändert). "Wir haben beim Hausbau viel erlebt, aber dass wir wegen eines Weges zu unserem Haus mit den Nachbarn Ärger bekommen, das hätten wir uns nicht träumen lassen", sagt Willi Dückertmann.

Doch so kam es. Obwohl vertraglich vereinbart und im Grundbuch verankert war, dass Dückertmanns auf dem Weg des Nachbarn ein Wegerecht erhalten, das ihnen erlaubt, diesen "schonend" zu benutzen, wenn sie sich im Gegenzug an der Erhaltung beteiligen, fielen den Nachbarn immer neue Forderungen ein.

Das Problem: Das Grundstück der Dückertmanns liegt so, dass kein anderer Zuweg möglich ist. "Erst haben sie versucht, uns nachzuweisen, dass wir den Weg nicht schonend benutzen", berichtet der 54-jährige Hausbesitzer. Dückertmanns sollte gerichtlich untersagt werden, den Weg rückwärts oder "zu schnell" zu befahren. Damit scheiterten die Nachbarn.

Sie wechselten den Anwalt und fordern nun, für die Benutzung des Weges eine "Geldrente" von mehr als 500 Euro jährlich. "Unser Anwalt hat uns dann gesagt, dass es diese Geldrente nur für ein Notwegerecht gibt und das nicht auf uns zutrifft, weil alles vertraglich abgesichert ist", sagt Dückertmann erleichtert, aber dennoch verärgert.

Er glaubt, dass hinter all diesen Forderungen nur der Frust der Nachbarn darüber steckt, dass der Neubau ihnen die Sicht auf das Waldstück versperrt, die sie vorher von ihrem Garten aus hatten. "Erst verbauen wir ihnen die Sicht und dann nutzen wir auch noch ihren Weg ab - so denken die wohl", glaubt der 54-Jährige.

Rückblickend meint er: "Wir waren so darauf konzentriert, dass alles mit dem Haus klappt und wir endlich einziehen können. Wie die Nachbarn unseren Hausbau sehen, haben wir nie richtig bedacht Vielleicht hätte man da vorher schon Schärfe rausnehmen können."

Ob sich die Nachbarn auf die Gegenargumente des Dückertmann-Anwalts einlassen und die Forderung nach "Geldrente" zurückziehen, ist noch offen. Eines ist aber jetzt schon klar: "Ein schönes nachbarschaftliches Verhältnis wird das wohl nicht mehr."

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