So bleibt die Wärme im Haus

Richtiges Heizen, Lüften und Dämmen senken die Energiekosten.

Düsseldorf. Die Heizung auf die höchste Stufe drehen und die Fenster den ganzen Tag auf Kipp stellen — das macht bei den stetig steigenden Strompreisen kaum jemand. Diese werden durch die Ökoenergie ab dem kommenden Jahr noch mal deutlich teurer.

Allerdings gibt es einige Tipps für Mieter und Eigentümer, um die Energiekosten dennoch so niedrig wie möglich zu halten.

Wer sich über hohe Energiekosten wundert, kann bei der Verbraucherzentrale eine Energieberatung in Anspruch nehmen. Die gibt es für 60 Euro. Im Winter können auch Thermografie-Aufnahmen gemacht werden, um zu prüfen, wo die Wärme das Haus verlässt.

„Über einfach verglaste Fenster geht die meiste Wärme verloren. Allerdings kann auch eine nicht ausreichend gedämmte Außenwand für hohe Energiekosten verantwortlich sein“, sagt Achim Fischer, Referent für Energie bei der Verbraucherzentrale NRW. Isolierverglaste Fenster aus den 80er Jahren können ebenfalls Grund für Wärmeverlust sein.

In einer Energieberatung können Schwachstellen gefunden werden. „Bei einem freistehenden Haus kann das Dämmen je nach Alter eine Einsparung von 48 bis 64 Prozent der Energiekosten bewirken“, erklärt Fischer.

Andere Tipps können sofort umgesetzt werden. Die Raumtemperatur sollte kontrolliert werden. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 35 bis 60 Prozent sollte die Temperatur zwischen 19 und 22 Grad liegen. Die Luftfeuchtigkeit wird durch das Lüften reguliert. In einem Vierpersonenhaushalt werden pro Tag rund zwölf Liter Feuchtigkeit abgegeben, der sich in der Raumluft anreichert.

Steigt dabei die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent, kann es zu Schimmel kommen. „Je wärmer die Luft desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen“, erklärt Fischer. Wenn die Luft an kalten Wandoberflächen abkühlt, wird es dort feucht und die Schimmelgefahr nimmt zu. Besonders gefährdet sind Fenster, Gebäudeecken oder an Rollladenkästen. Die entstehende Feuchtigkeit muss durch Lüften aus den Räumen transportiert werden.

Als Faustregel gilt: Mindestens zwei- bis viermal täglich lüften, je nachdem wie stark die Räume genutzt werden. Unmittelbar im Anschluss an das Duschen, Baden, Schlafen, Kochen oder Fußbodenwischen stoßlüften: Das heißt: Fenster auf, Türen zu — zehn Minuten. So gelangt die feuchte Luft am schnellsten nach draußen.

„Im Winter sollten die Fenster nicht auf Kipp gestellt werden, dadurch geht viel Wärme verloren, aber die Luft wird nicht ausgetauscht“, sagt Fischer.

Die Wohnräume sollten warm sein, aber überheizen wird teuer. Im Wohnbereich und in der Küche reichen 19 bis 21 Grad für ein gemütliches Raumklima aus. Im Bad kann es zwei Grad wärmer sein, während im Schlafzimmer 18 Grad für einen angenehmen Schlaf sorgen.

Nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, kann die Temperatur insgesamt gesenkt werden. Sie sollte jedoch nicht unter 14 bis 16 Grad sinken, da es sonst zu Feuchtigkeit kommen kann. „Je kühler die Temperatur, desto öfter muss gelüftet werden. Eine Senkung der Temperatur um ein Grad senkt die Heizkosten um sechs Prozent“, sagt Fischer.

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