So bleibt Ihr Gehirn in Top-Form

Gerade in der dunklen Jahreszeit gilt: Richtig ernähren, bewegen und neugierig sein — dann bleibt auch der Geist fit.

Düsseldorf. Gerade in den Wintermonaten, wenn es draußen kalt und dunkel ist, ist es wichtig, den Geist fit zu halten. „Wir kriegen im Winter zu wenig Sonne“, sagt Psychologe Peter Sturm von der Deutschen Gesellschaft für Gehirntraining. Das bringt den Hormonhaushalt durcheinander. „Deswegen sind wir im Winter geistig ein wenig träge“, sagt Sturm.

Seine Empfehlung: So viel Zeit wie möglich im Freien verbringen. „Die Sonne weckt das Hirn auf“, sagt er. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Übungen und Spiele, die helfen können, den Denkapparat am Laufen zu halten.

Schon früh am Tag kann man damit beginnen. „Die meisten Leute lesen Zeitung“, sagt Sturm. „Das ist ein gutes Training am Morgen, aber daraus kann man noch mehr machen.“ Etwa, indem man einen Absatz kopfüber liest, die Artikel nach bestimmten Buchstabenkombinationen durchforstet oder Wörter rückwärts buchstabiert.

„Es geht darum, dass man mal etwas anderes macht“, sagt Sturm. „Es gibt zwei Dinge, die das Hirn überhaupt nicht mag: Nichts tun und immer das Gleiche tun. Sobald das Gehirn auf etwas Neues stößt, wird es schneller.“ Nach einem solchen Training am Morgen, so der Psychologe, erlebe man den Tag wacher und nehme mehr Informationen auf.

Statt zu Geistesübungen wie Kreuzworträtseln oder Sudoku, raten Peter Sturm und der Gedächtnistrainer Oliver Geisselhart eher zu anderen Lösungen, um die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu trainieren.

„Sudoku fordert das Hirn nur kurz“, sagt Geisselhart, und auch Peter Sturm hat festgestellt, dass Profis durch Sudokus kaum gefordert werden. Die Lösung ist viel einfacher.

„Angeregte Gespräche mit anderen Menschen sind ein exzellentes Training für unser Gehirn“, sagt Geisselhart.

Peter Sturm empfiehlt, Gesellschaftsspiele mit Familie oder Freunden zu spielen. „Gesellschaftsspiele sind besonders gut, da man Gegner hat, die einen herausfordern.“ Wer keine Mitspieler zur Hand hat, kann sich in Kartenspielen wie Solitär üben.

Peter Sturm rät, Ausdauersport zu treiben. „Flottes Gehen bringt auch etwas“, sagt er. „Durch die Bewegung entstehen im Hirn neue Nervenzellen.“ Forschungen der TU Dortmund bestätigen das. Eine Studienreihe des Leibnitz Instituts für Arbeitsforschung hat ergeben, dass sportliche Menschen schneller denken und dass durch die sportliche Aktivität Bereiche im Gehirn trainiert werden, die für die geistige Leistungsfähigkeit wichtig sind.

Geisselharts Tipp: Zusätzlich zum Gehirntraining einen Tanzkurs besuchen. „Das ist eine gute Trainingskombination.“

Damit das Hirn auf Touren bleibt, braucht es viel Treibstoff — Glukose. Die sollte am besten schon zum Frühstück auf dem Speiseplan stehen, rät Geisselhart. „Von normalem Zucker sollte man aber die Finger lassen“, sagt er und rät zu Vollkornbrot, Haferflocken und Nüssen.

Dazu sollte man viel trinken („das hält das Blut flüssig“) und etwa alle drei Stunden dem Hirn neuen Treibstoff, also Obst, mittags einen Salat oder später eine Handvoll Nüsse zukommen lassen. „Nur Abends braucht das Hirn keine Glukose mehr“, sagt Geisselhart.

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