Der Staat spendiert 20 000 Euro

Die gesetzlichen Rentenleistungen gehen zurück. Privatvorsorge wird immer wichtiger. Der Staat hilft Sparern.

Düsseldorf. Wer im Alter gut versorgt sein will, der muss privat vorsorgen. Die Wahl des Vorsorgeprodukts hängt von der eigenen Lebensplanung, vom Alter und von der individuellen Risikoneigung ab.

Eine Grundregel lautet: Früh starten. Bei langer Spardauer erzielen bereits kleine Beiträge große Wirkung. Wer ab dem 25. Lebensjahr monatlich 75 Euro zurücklegt, der erreicht bei fünf Prozent Rendite nach 40 Jahren ein Bruttoergebnis von 111 664 Euro, der Zinsgewinn beträgt 75 664 Euro.

Startet der Sparplan 20 Jahre später, sind für das gleiche Sparergebnis monatlich 275 Euro erforderlich. Der Eigenaufwand klettert von 36 000 auf 66 000 Euro, der Zinsgewinn sinkt auf 46 072 Euro.

Zweite Erfolgsregel: Staatliche Förderung nutzen. Für Arbeitnehmer, Beamte und viele Ehepartner ist die Riester-Rente erste Wahl, denn Zuschüsse beflügeln den Kapitalaufbau. „Aufgrund der Förderung lohnt Riester praktisch immer“, betont die Stiftung Warentest.

Pro Vertrag spendiert der Staat jährlich 154 Euro, Kinder erhalten je nach Alter 185 oder 300 Euro. Eine Familie mit zwei Kleinkindern kann binnen 25 Jahren bis zu 22 700 Euro Fördermittel kassieren.

Zusätzlich sind Riester-Beiträge bis zu 2100 Euro als Sonderausgabe absetzbar. Ist der Steuervorteil höher als die Zulagen, schreibt das Finanzamt die Differenz gut. Weitere Vorteile: Die Rente ist sozialabgabenfrei, die Verträge sind übertragbar.

Achtung: Ab 2012 sinkt der Garantiezins für neue Riester-Rentenversicherungen von 2,25 auf 1,75 Prozent.

Zweiter geförderter Vorsorgeweg ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Dabei überweist der Chef einen Teil des Bruttogehalts direkt in eine Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung. Im Gegenzug entfallen Steuern und Sozialbeiträge. Die Förderquote liegt häufig über 50 Prozent.

Bis zu vier Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung dürfen Arbeitnehmer in Zusatzrente umwandeln, im Jahr 2011 sind das maximal 2640 Euro. Der Nachteil dabei: Die Rente ist für gesetzlich Versicherte steuer- und sozialabgabenpflichtig.

Die Lebensversicherung empfiehlt sich für vorsichtige Sparer. Verbraucherschützer geißeln die Policen zwar als teure Abzocke, doch in Krisenzeiten zeigen sie ihre Stärke. „Lebensversicherte haben noch nie wegen einer Krise Geld verloren“, so der Versicherungsverband.

Statt Kursverluste würden Versicherte von Garantiezinsen, Überschüssen und Risikoschutz profitieren. Positiv: Trotz Niedrigzinsen schütten viele Gesellschaften dieses Jahr über vier Prozent Ertrag aus.

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