Mieten oder Kaufen: Wann sich der Hauskauf rechnet

Der größte Vorteil des Mietens sind relativ niedrige monatliche Kosten — aber auch der Hauskauf bietet einige Vorteile.

Düsseldorf. Der größte Vorteil eines Mieters sind zunächst einmal die relativ niedrigen monatlichen Kosten.

Wer überlegt, ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu kaufen, aber monatlich einfach nicht mehr aufbringen kann und kein Eigenkapital auf der hohen Kante hat, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch nichts in ähnlicher Lage kaufen können.

Trotzdem sollte man aber nicht vergessen, dass auch die Mieten mit der Zeit ganz ordentlich steigen. 1,7 Prozent pro Jahr gelten als langfristiger Erfahrungsdurchschnittswert.

Wer beispielsweise eine Kaltmiete von 1000 Euro bezahlt, muss für seine Mietwohnung in 20 Jahren rund 1400 Euro Monatsmiete hinlegen. Insgesamt werden so über 283 000 Euro an den Vermieter überwiesen — für den Kauf einer entsprechenden Immobilie könnte das eventuell schon reichen.

Aber Vorsicht: Wer knapp 300 000 Euro ausgeben will, muss sich eine Immobilie suchen, deren Kaufpreis erheblich niedriger liegt, denn auch geliehenes Geld von der Bank ist nicht umsonst. Zu den Zinsen kommen zudem noch Nebenkosten beim Erwerb, zum Beispiel für Notar, Makler und Grunderwerbsteuer hinzu.

Für eine solide Baufinanzierung gilt als Faustregel 30 bis maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens als Maximum für eine monatliche Belastung. Je älter man dabei ist, desto höher sollte auch die Tilgungsrate sein, sonst kann der Kredit nicht mehr abbezahlt werden.

Aber auch bei jüngeren Menschen gilt, je schneller zurückgezahlt wird, desto weniger Kosten für die Baufinanzierung fallen an. Hier zeigt sich denn auch ein entscheidender Nachteil beim Kaufen: Es ist zumindest zu Beginn mit höheren monatlichen Kosten verbunden.

Laut Umfragen ist für 95 Prozent der Deutschen das Wohnen im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung der entscheidende Punkt beim Immobilienkauf. Aber auch als Vermögensanlage schneidet eine Immobilie meist nicht schlecht ab. Einziger Wermutstropfen: Die monatliche Belastung (Reparaturkosten etc.) ist beim Kaufen höher.

So führt der Kauf eines Eigenheims für 250 000 Euro zunächst zu monatlichen Kosten von rund 1450 Euro, anstelle einer Kaltmiete von 1000 Euro. Aber das Haus würde nach 28 Jahren mit einem dann wahrscheinlichen Wert von rund 330 000 Euro das Eigentum des Käufers sein. Wäre dieser dagegen im Mietshaus geblieben, würde er wahrscheinlich weiterhin eine Miete von dann 1550 Euro zahlen müssen.

Bringt der Käufer aber Eigenkapital mit, sieht die Sache günstiger aus. Bei einem Vermögen von 50 000 Euro ist sogar das weitere Wohnen zur Miete teurer als der Kauf einer Immobilie.

Zwar beträgt die monatliche Mehrbelastung am Anfang beim Kauf immer noch etwa 200 Euro, aber selbst bei einer Verzinsung von drei Prozent wäre der Kauf vorteilhafter. Grund: Das Vermögen würde nach knapp 28 Jahren nur etwa auf 150 000 Euro anwachsen.

Dieses Rechenmodul vergleicht Ihre persönliche Mietsituation mit der einer gekauften Immobilie über den gesamten Finanzierungszeitraum:

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