Was gegen Verstopfung hilft

Regelmäßiges Essen wirkt positiv auf die Verdauung — genau wie viel Trinken und Bewegung.

Düsseldorf. Es ist der wohl häufigste Wunsch in den Kliniken: „Herr Doktor, ich brauche etwas für die Verdauung!“ Auf die Nachfrage, wann denn der letzte Stuhlgang gewesen sei, kommt oft die Antwort: gestern, schlimmstenfalls vorgestern.

Das sollte eigentlich kein Problem sein, denn Stuhlgang alle zwei Tage ist ebenso normal wie täglich oder gar zweimal täglich. Von Verstopfung — vornehmer: Obstipation — sprechen Ärzte erst bei einem Intervall von mehr als drei Tagen.

Vor allem eine plötzlich einsetzende Verstopfung ist kritisch: Die sollte vom Arzt abgeklärt werden, um einen mechanischen Verschluss des Darmes auszuschließen — der sich meist aber auch durch massive Schmerzen, Erbrechen und einen geblähten, oft brettharten Bauch äußert.

Ansonsten gilt: Geduld. Und vor allem: Bewegung. Eine der Ursachen der Verstopfung in Krankenhäusern ist die fehlende Bewegung, vor allem natürlich nach Operationen. Wenn ein Patient tagelang das Bett nicht mehr verlässt, ist die Verstopfung vorprogrammiert.

Ein weiterer Faktor im Krankenhaus: Wegen der ungewohnten Toilettenverhältnisse wird der Stuhlgang bewusst oder unbewusst unterdrückt. Und schließlich noch ein überraschender Faktor: das erzwungene Nichtrauchen im Krankenzimmer. Nikotin nämlich bildet einen Reiz zur Darmentleerung — fehlt dieser Reiz plötzlich, kann es ebenfalls zur Verstopfung kommen.

Außerhalb der Klinik sind Abführmittel, die so genannten Laxanzien, das größte Problem: Die sollten eigentlich nur kurz genommen werden. Denn bei längerer Einnahme führen einige dieser Abführmittel zur Verstopfung. Klingt absurd, ist aber so, denn Laxanzien führen zu Kaliummangel und der führt zur Trägheit des Darmes — und damit zu Verstopfung. Fragen Sie Ihren Apotheker. Der kann die „gefährlichen“ Abführmittel auch durch ungefährliche, so genannte osmotische Laxanzien ersetzen — die führen nicht in den genannten Teufelskreis.

Was man noch tun kann: Morgens direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser, Sprudel oder Saft trinken. Die Flüssigkeit bahnt den so genannten gastrokolischen Reflex — und kann damit die Verdauung unterstützen. Außerdem sollten Sie sich Zeit lassen auf der Toilette. Schließlich kann auch eine Massage der Bauchdecke helfen: Man massiert den eigenen Bauch etwa in Höhe des Bauchnabels — und zwar von rechts nach links, das folgt dem Verlauf des Dickdarms und unterstützt ihn in seiner Bewegung.

Wichtig bei Verstopfung wäre auch eine Kontrolle der Medikamente. Eine lange Liste von Wirkstoffen kann die Ursache sein: von Schmerzmitteln, vor allem Opiaten, bis zu Antidepressiva, von Mitteln gegen Übersäuerung bis zu Eisenpräparaten.

Die letzten, aber vermutlich wichtigsten Tipps: Bewegung und regelmäßiges Essen. Der Verzicht aufs Frühstück etwa — mit einer ausgleichenden großen Mahlzeit mittags oder abends — ist schlecht für eine regelmäßige Verdauung. Ballaststoffreiche Ernährung und viel Trinken sind gut. Und regelmäßige Bewegung — Spaziergänge, Sport oder Gymnastik — sind entscheidend.

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