Fitnesskur für die nächste Saison

Für viele Pflanzen beginnt bald die Winterruhe. Aber auch Bäume und Sträucher sollten fit gemacht werden für die nächste Gartensaison.

Fitnesskur für die nächste Saison
Foto: gpp

Düsseldorf. Die Ernte ist eingebracht, die Früchte (Apfel, Birne und Co.) sind gepflückt — für die Feld- und Nutzpflanzen im Garten geht die Saison zu Ende, die Winterruhe beginnt — auch wenn im Garten noch Sonnenblumen und die letzten Fuchsien blühen. Gärtner können sich allerdings noch nicht in die Winterruhe begeben. Auf sie wartet jetzt noch einmal richtig Arbeit. Wir haben zusammengefasst, was zu tun ist.

Zu den lästigsten Pflichten in dieser Jahreszeit gehört das Wegkehren des Laubs. Aber es muss nicht unbedingt in den Kompost, denn auf Blumen- und Staudenbeeten bietet das Blattwerk gemeinsam mit Mulch und kleinen Ästen einen idealen Frostschutz.

Auf dem herbstlichen Rasen haben dagegen Blätter nichts zu suchen, vielmehr sollte dieser vor Einbruch des Winters noch einmal gemäht werden, damit sich zwischen den Grashalmen kein Moos breit macht. Bei milden Temperaturen kann die letzte Mahd noch im Advent erfolgen, damit der Rasen gut über den Winter kommt.

Weniger eindeutig ist der Jahreszeitenwechsel bei den Ziergehölzen auszumachen. Die meisten von ihnen haben ihre Ruhephase zwischen Dezember und Februar. Müssen sie zurückgeschnitten werden, dann sollte der Schnitt in dieser Zeit erfolgen, dann sind die Gehölze in der Lage, die Wunden rechtzeitig vor dem Austreiben dauerhaft zu schließen. Allerdings sollte das in frostfreien Perioden geschehen.

Im Folgenden werden ein paar Hinweise gegeben, wie der Gartenfreund seinen Baum- und Strauchlieblingen hilft, im nächsten Jahr kraftvoll in die Saison zu starten.

Magnolie: Haben Sie eine Magnolie im Garten? Hier ist ein Rückschnitt meist nicht erforderlich, nur das Totholz sollte regelmäßig entfernt werden. Nur wenn die Pflanze zu breit wird, sollte man diese behutsam einkürzen.

Forsythie: Der auch Goldflieder genannte Strauch kommt im Garten oft als Hecke, als Kugel aber auch frei wachsend vor: In den beiden ersten Fällen ist der Pflegeschnitt relativ leicht. Besonders beeindruckend sind dagegen freistehende Forsythien, sie wirken wie eine botanische Wunderkerze in Gold.

Damit das so bleibt, ist Einiges zu beachten, denn die Blütenknospen entwickeln am Holz des letzten Jahres. Im Turnus von zwei bis drei Jahre sollten deshalb nach der Blüte im März die ältesten Triebe mit abgeblühten, stark verästelten Zweigpartien bis zu einer kräftigen Knospe oder einem jungen, nach oben wachsenden Trieb zurückgeschnitten werden.

Hibiskus: Der Hibiscus, auch Rosen-Eibisch genannt, bildet besonders viele Blüten, wenn seine langen Triebe im Spätwinter kräftig bis auf vier bis fünf Augen zurückgeschnitten werden. Weil der Strauch so allerdings mit der Zeit immer dichter wird, ist außerdem ein regelmäßiger, leichter Auslichtungsschnitt erforderlich. Bei Hochstämmen kann man die Krone frei wachsen lassen oder auch wie bei einer Kopfweide alljährlich im Februar alle vorjährigen Triebe bis auf wenige Knospen auf das kräftige Astgerüst zurückschneiden.

Hortensie: Die Pflanzen gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen überhaupt, sind pflegeleicht und blühen sehr lange — außerdem sind ihre Blütenstände selbst im verwelkten Zustand noch attraktiv. Deshalb unser Tipp: Im Winter nicht alle Blüten entfernen, sondern je nach Gefallen acht bis zwölf Kugeln stehen lassen.

Die restlichen Kugeln kann man als eine Art Schutzteppich über Stauden und Farne legen und gegebenenfalls mit einem Netz abdecken, um ein Verwehen durch den Wind zu verhindern. Bei älteren Pflanzen sollten auf jeden Fall die äußeren, weit ausladenden Zweige entfernt werden. Zur Blütezeit könnten sonst bei Regen die schweren Blütenstände auf den Boden gedrückt werden.

Flieder: Flieder schneiden ist kein Muss. Im Gegenteil: Gerade vernachlässigter Flieder, der nicht regelmäßig einem Schnitt zum Opfer fällt, steht im Mai üppig in voller Blüte. Denn der sehr schnittverträgliche Flieder trägt seine großen Blütenstände am zweijährigen Holz, sofern die einjährigen Triebe nicht beschnitten werden, blühen sie im kommenden Jahr und locken viele Insekten an, die sich am Nektar laben. Dennoch sollten die verblühten Rispen sorgfältig entfernt werden, bei dieser Gelegenheit können auch störende Ästchen zurückgeschnitten werden.

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