Schon der Untertitel „Das geheime Tagebuch einer Ehefrau“ verrät, dass Frau Schmidt sich intensiv mit einem einschneidenden Ereignis auseinandersetzt: Ihr Mann geht in Rente. Beginnend mit dem Tag, als sie nebenbei die Nachricht vom bevorstehenden Ruhestand ihres Mannes erfährt, berichtet sie in Tagebuchform über ihre Hoffnungen und Ängste, von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, plötzlich entdeckter Eifersucht und den kleinen bis großen Katastrophen des Alltags. Loriots Kultfilm „Pappa ante Portas“ lässt grüßen.

Rosa Schmidt, „Mein Mann, der Rentner“, Bastei Lübbe, 8,99 Euro

Stellen Sie sich vor, Sie könnten einen geliebten Menschen für sieben Tage von den Toten zurückholen. Dank eines uralten Rituals ist das möglich. Saras über alles geliebte Tochter Gertie wurde grausam ermordet. Um sie noch einmal zu sehen und sich von ihr zu verabschieden, wendet Sara dieses Geheimnis an. Doch was passiert, wenn die Toten den Weg in ihre Welt nicht mehr finden? In den folgenden Jahren verschwinden immer wieder Menschen spurlos in den Wäldern von Vermont. „Unglaublich, wie die Autorin die Spannung von Seite zu Seite wachsen lässt“, sagt Buchhändlerin Dagmar Wittke über diesen Mystik-Thriller, der an „Friedhof der Kuscheltiere“ von Stephen King erinnert.

Jennifer McMahon, „Winter People“, Ullstein, 14,99 Euro

„Eene Meene“ ist der Auftakt zu einer Thrillerreihe. Ein perfider Killer kidnappt Paare. Sam und Amy wachen orientierungslos auf, gefangen in einem Raum. Niemand hört ihre Schreie. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit. Nur eine Waffe, nur eine Kugel und die Botschaft des Entführers: Entweder sterben beide einen langsamen, qualvollen Tod — oder einer bringt den anderen um und ist frei. Leben oder Tod? Die Opfer dürfen wählen. Rot oder Grün? Das Cover wählt der Leser, denn dieses Buch gibt es mit zwei verschiedenen Umschlägen.

M. J. Arlidge, „Eene Meene“, Rowohlt, 9,99 Euro

Andrea Camilleri gelingt durch genaue Beobachtung seiner Lebenswelt, Fälle zu konstruieren, die von seinem Serienhelden Commissario Salvo Montalbano und seinem sympathischen Team nicht nur genial gelöst werden. Camilleri lässt seine Leser auch teilhaben an wunderbaren kulinarischen Genüssen, Slapstick-Humor vom Feinsten und an tiefen Blicken hinter die Kulissen der sizilianischen, durch und durch von der Mafia verseuchten Gesellschaft. In „Die Spur des Fuchses“ geht es um ein getötetes Pferd, Frauen, die den mittlerweile 56-jährigen Commissario in schwerste erotische Versuchungen stürzen, und einen Kollegen aus seinem Team, der in Notwehr einen Kleinkriminellen erschießt. Wie Montalbano es schafft, den Fall zu lösen, ist allerbeste Krimikunst. Unterhaltend, spannend, komisch und zugleich verwirrend.

Andrea Camilleri, „Die Spur des Fuchses“, Bastei-Lübbe, 8,99 Euro

Früher gab es noch Tore, heute gibt es endlose Kommentare. Früher gab es Stehplätze, heute sündhaft teure Sitzplätze. Die Couch vor dem Fernseher ist längst durch Public Viewing-Plätze ersetzt worden, die Spieler mit ihren auffälligen Frisuren sind von ihren Gattinnen nicht mehr zu unterscheiden. „Früher waren mehr Tore“ ist ein Buch für alle Fußballfans und -hasser, in dem zahlreiche internationale Schriftsteller noch einmal an die „gute alte Zeit“ des Fußballs erinnern.

Zum literarischen „Dream Team“ gehören unter anderem Loriot, Urs Widmer, Nick Hornby, Friedrich Dürrenmatt, Albert Camus, Vladimir Nabokov, Dan Kavanagh, Jaroslaw Hasek, Martin Suter oder Manuel Vázquez Montalbán. Mit Sibylle Berg und Dagmar Leupold leisten auch zwei Autorinnen ihre speziellen Beiträge zur wichtigsten Nebensache der Welt.

„Früher waren mehr Tore: Hinterhältige Fußballgeschichten“, ausgewählt von Daniel Kampa und Winfried Stephan, Diogenes Verlag, 9,90 Euro