Eine Reise zu entfernten Galaxien

Im Bochumer Planetarium wird der Tag zur Nacht, und rund 9000 Sterne leuchten über den Gästen.

Eine Reise zu entfernten Galaxien
Foto: Stadt Bochum

Bochum. Ganz langsam verdunkelt sich die große Kuppel des Zeiss Planetariums in Bochum, und die ersten Sterne leuchten am künstlichen Firmament auf. Nach wenigen Sekunden herrscht vollkommene Finsternis, bis das helle Band der Milchstraße am Himmel auftaucht. Schnell gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit und suchen nach bekannten Sternbildern.

Hier erstrahlt der Große Wagen am Himmel auf, dort gleitet der Mond über die Kuppel. Heute ist Krimitag im Planetarium, und unter dem beeindruckenden Firmament beginnt das Hörspiel um eine gestohlene Geige — und einen Mord. Während der Kommissar das Verbrechen aufklärt, leuchtet ein klarer Sternenhimmel über den gespannten Zuhörern.

Doch ein modernes Planetarium zeigt viel mehr, als die mit bloßem Auge sichtbaren Sterne. Ansichten ferner Welten füllen die Kuppel, sogar Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien erscheinen im Bild, der Blick reicht weit über den Himmel hinaus ins All. Über 9000 leuchtende Sterne kann der zentrale Zeiss-Projektor auf die riesige Kuppel projizieren, damit gehört das Bochumer Planetarium zur Weltspitze.

Schon seit 1964 zeigt das Kulturinstitut der Stadt Bochum ferne Welten, doch seit dem Kulturhauptstadt-Jahr 2010 öffnet sich der Himmel in ganz neuer Weise: Neben den klassischen Astronomie-Shows ermöglicht das neue Ganzkuppel-Videosystem auch ein Theater, das nicht nur die Welt des Alls zeigt, sondern die gesamte Kuppel mit digitalen, bewegten Bildern füllen kann.

So werden Flüge durch das Sonnensystem zu weit entfernten Galaxien ebenso möglich wie Landungen auf Planeten. Auch die Erde erscheint im Planetarium Bochum in neuem Licht. Die Besucher nehmen in einem der 260 bequemen Sessel Platz, die sich weit zurückkippen lassen, so dass ein entspannter Blick in den Sternenhimmel möglich ist.

Besonders beliebt sind die klassischen Astronomie-Shows, in denen die wichtigsten Sternbilder gezeigt und erklärt werden. Dazu hat jede Show ein eigenes Thema, das genauer beleuchtet wird. So ist das Programm „Milliarden Sonnen“ eine Reise in die Weiten der Milchstraße und erzählt die Geschichte unserer Galaxie.

Bei den „Schwarzen Löchern“ geht es um das geheimnisvolle Phänomen im Dunkel des Alls. Bei „Vom Urknall zum Menschen“ entdecken die Gäste die spannendste Geschichte der Welt mit beeindruckenden Bildern von Kometeneinschlägen hin zu Dinosauriern.

Statt mit wortreichen Erklärungen, verknüpfen die Musik-Shows Klänge unterschiedlichster Stilrichtungen mit dem Sternenhimmel, das Angebot reicht von Pink Floyd über Jean-Michel Jarre hin zu Rock- und Popmusik. Dazu gibt es verschiedene Kinder-Shows.

Peter Maffays grüner Drache Tabaluga erlebt im Planetarium die Abenteuer um „Die Zeichen der Zeit“, bei „Lillis Reise zum Mond“ rettet die kleine Lilli den Erdtrabanten, bei „Lars — der kleine Eisbär“ erleben die kleinen Zuschauer spannende Abenteuer in der Walbucht oder ganz allgemein eine „Zeitreise unter Sternen“.

Nicht nur für Bücherwürmer lohnt sich ein Besuch der Hörspiele und Lesungen. Regelmäßig wird ein WDR-Hörspielkrimi unter Sternen präsentiert. Es gibt im Zeiss Planetarium Bochum aber auch Autorenlesungen, Vorträge oder Konzerte.

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