Kurz und nur voll des Lobes - Tipps für die Hochzeitsrede

Tübingen (dpa/tmn) - Es ist nicht leicht, eine gute Hochzeitsrede zu halten. Denn die Erwartungen des Paares und der Gäste sind hoch. Um als Trauzeuge positiv in Erinnerung zu bleiben, sollte man sich kurzhalten.

Und sich nur lobend über die Brautleute äußern.

Für die Brautleute ist der spannendste Moment der Hochzeit, wenn sie sich das Ja-Wort geben. Für die Trauzeugen kommt er erst später: nämlich dann, wenn sie ihre Gabel an das Weinglas schlagen, um Aufmerksamkeit für ihre Hochzeitsrede zu bekommen. Bewegend und lustig soll die Rede sein und das Brautpaar am besten zu Tränen rühren. „Das Wichtigste ist jedoch, dass die Hochzeitsrede kurz ist“, sagt Joachim Knape, Professor für Allgemeine Rhetorik an der Universität.

Länger als zehn Minuten sollte eine Hochzeitsrede nicht sein. Denn nur sehr geübte Redner verstehen es, ein Publikum länger zu fesseln. Daneben sollten Trauzeugen sich klarmachen, was eine Hochzeitsrede keinesfalls sein darf: nämlich peinlich. „Absolut tabu sind Anekdoten, welche die Brautleute in Verlegenheit bringen könnten“, so Prof. Knape. Immer wieder beobachte man auf Hochzeiten, dass Freunde oder Geschwister die intimsten Dinge ausplauderten, um einen Lacher zu erzielen. Dabei verlieren sie aber aus dem Blick, dass die Rede in erster Linie den Brautleuten Freude machen soll.

Keine guten Themen seien ehemalige Partner der Brautleute, deren schlechte Charaktereigenschaften oder Leichen im Keller wie Verfehlungen, die auf dem Fest plötzlich herausgeholt werden. „In einer Hochzeitsrede sollte man sich immer nur lobend und mit Zuneigung über das Paar äußern“, erläuterte der Rhetorik-Professor. Versteckter Tadel oder giftige Bemerkungen seien ebenfalls völlig fehl am Platz. „Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber es wird immer wieder falsch gemacht“, wundert sich Prof. Knape.

Zudem sollten Hochzeitsredner darauf achten, in ihre Ansprache immer beide Partner einzubeziehen. „Niemand will einen Monolog über die tollen Eigenschaft der Braut oder des Bräutigams hören“, erläutert Prof. Knape.

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