Wie Paare ihre Traumhochzeit finanzieren

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Eine Hochzeit kostet Geld. Denn mit dem Kleid ist es nicht getan. Nötig sind auch ein Brautstrauß, der Anzug für den Bräutigam und ein Raum für die Feier. Doch auch mit kleinerem Budget lässt sich eine schöne Feier auf die Beine stellen.

Die Hochzeit soll der schönste Tag im Leben eines Brautpaares sein. Alles muss stimmen: Die richtige Location, das beste Essen, eine Kutsche oder eine Stretch-Limousine, das Traumkleid. Die Liste der Dinge, die man für eine perfekte Zeremonie braucht, scheint unendlich. Nicht nur organisatorisch, auch finanziell wird die Traumhochzeit daher schnell zum Mammutprojekt.

Die meisten deutschen Paare geben zwischen 6000 Euro und 15 000 Euro für ihre Hochzeit aus. Die wenigsten haben einen solchen Betrag auf dem Konto. Und die Zeiten, in denen die Brauteltern die Hochzeit finanzieren, sind passé. „Die meisten unserer Brautpaare finanzieren ihre Hochzeit selbst“, sagt Friederike Mauritz, erste Vorsitzende des Bundes deutscher Hochzeitsplaner mit Sitz in Frankfurt.

Um einige Ausgaben kommt kein Brautpaar herum. Dazu zählen die Kosten für die standesamtliche Trauung. Wie viel für Papiere und Trauung fällig wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. „Eine Eheschließung ist grundsätzlich gebührenfrei, wenn sie im zuständigen Standesamt am Wohnort stattfindet“, erklärt Volker Weber, der Berliner Landesvorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Standesbeamtinnen und Standesbeamten (BDS). Die nötige Anmeldung und die Urkunden kosten aber etwas.

Dazu kommen noch Ausgaben für Feierort, Festessen und Gestaltung. Damit die Kosten im Rahmen bleiben, haben Paare zwei Möglichkeiten: sparen oder die Ansprüche herunterschrauben. „Wenn es die große Liebe ist, ist es das auch noch in zwei Jahren“, betont Hochzeitsplanerin Mauritz. Allerdings lohne es sich nicht, sich für die Traumhochzeit um jeden Preis zu verschulden.

Das größte Sparpotenzial sieht Mauritz in einer guten Planung. „Mein wichtigster Rat ist: Haltet inne und denkt darüber nach, was euch wirklich wichtig ist.“ Die meisten Paare liefen viel zu schnell los und verschwendeten Zeit und Geld, weil sie sich nicht genügend miteinander unterhalten und nicht ausreichend recherchieren. So guckten sich viele Paare etwa Locations an, bevor sie überhaupt die Gästeliste zusammengestellt haben. Ein kostspieliger Fehler, wenn etwa bereits ein Saal gebucht wurde und sich später herausstellt, dass dieser zu klein ist.

Hilfe bei der Planung finden Brautpaare auf unzähligen Internetseiten. Edith Axt, Marketing Manager bei dem Hochzeitsportal Weddix.de, empfiehlt, einen Online-Budgetplaner zu nutzen, um sich einen Überblick über die Kosten zu verschaffen. Von den reinen Aufgebotskosten über die Preise für Trauringe und Brautkleid bis hin zu den Kosten für die Dankeskarten können Paare hier jede erdenkliche Position auswählen und summieren. Wer am Ende feststellt, dass die Summe das Budget überschreitet, kann dann Prioritäten setzen.

Jens Thielen, der auf der Webseite Hochzeits-Finanzierung.de Spartipps gibt, empfiehlt auf Hochzeitsmode spezialisierte Second-Hand-Läden: „Warum für einen einzigen Tag zigtausend Euro ausgeben?“ Und statt einen DJ oder eine Band anzuheuern, könnten Paare auch einen Bekannten bitten, abends aufzulegen.

Bei seiner eigenen Hochzeit hat Thielen den Rotstift allerdings nicht angesetzt, sondern einen Kredit aufgenommen. „Andere kaufen sich ein Auto auf Kredit, wir haben unsere Hochzeit finanziert.“ Einen Teil der Kreditsumme haben Thielens direkt durch die Hochzeit refinanziert, indem sie sich Geld statt Sachgeschenken gewünscht haben. „Das ist heute vielfach üblich“, sagt Thielen. Und bei durchschnittlich 50 Euro pro Person komme durchaus eine stattliche Summe zusammen. Den Rest hat das Paar in Raten abgezahlt.

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