Aquarium für Anfänger: Süßwasserfische am besten

Bonn (dpa/tmn) - Für unerfahrene Tierhalter ist ein Süßwasseraquarium am besten geeignet. Denn hierfür ist nicht ganz so viel Hintergrundwissen nötig. Über das richtige Klima im Wasserbecken und die geeignete Futtersorte müssen aber auch Anfänger Bescheid wissen.

In Sachen entspannende Wirkung haben Fische anderen Heimtieren etwas voraus: Nichts wirkt beruhigender als den bunten Tieren beim Schwimmen zuzuschauen. Doch wer sich für die Haltung von Zierfischen entscheidet, sollte sich vorher gründlich über die individuellen Ansprüche der einzelnen Arten informieren. Neben der Zusammenstellung der Fische sind Wasserqualität, Temperatur und Fütterung der Tiere maßgebend für eine artgerechte Haltung.

Galten bislang Hunde und Katzen als beliebte Haustiere in Deutschland, scheinen ihnen Fische den Rang abzulaufen. „Wurden vor etwa 20 Jahren noch 48 Millionen Zierfische gehalten, sind es heute bereits 85 Millionen“, sagt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn.

Jan Wolter vom Ausschuss für Fische der Bundestierärztekammer in Berlin rät Neueinsteigern, sich auf Fische zu beschränken, die aus einem Biotop kommen. „Diese Tiere haben die gleichen Ansprüche an Futter, Wasserqualität, Temperatur und Umgebung.“ Der Experte empfiehlt Anfängern das sogenannte Amazonasbecken. „Dabei handelt es sich um ein spezielles Süßwasseraquarium, in dem nur Tiere aus dem Amazonas leben - zum Beispiel Buntbarsche, Skalare, Salmler, Panzer- oder Harnischwelse.“

„Auch ein Südostasienbecken, zum Beispiel mit verschiedenen Schmerlenarten, ist für Nachwuchs-Aquarianer geeignet“, sagt Wolter. Meerwasseraquarien seien für Einsteiger dagegen völlig ungeeignet, weil es dafür sehr viel Hintergrundwissen und teures Zubehör brauche. Die Gestaltung eines Aquariums mit Steinen, Holz und Pflanzen sollte sich nach den natürlichen Lebensräumen der Fische richten.

Wie alle Wirbeltiere seien Fische nachweislich schmerzempfindliche, leidensfähige Tiere. Eine ordnungsgemäße Haltung, bei der jedes Tier genug Platz hat, sollte deshalb garantiert sein. Von kleinen Becken mit weniger als 100 Litern Fassungsvermögen rät Tünte ab. „Fische dürfen in einem Aquarium nicht zu eng gehalten werden. Ein Überbesatz kann sonst zu Stress und Krankheiten führen. Auch Algenplage und schlechte Wasserwerte können die Folge sein“, warnt er.

Außerdem müsse auf die Wassertemperatur geachtet werden. Die im Handel angebotenen Tiere benötigten meist warmes Wasser von 25 Grad, erklärt Tünte. „Auf die Haltung von Kaltwasserfischen sollte generell verzichtet werden, weil deren Ansprüche in Privathaushalten kaum zu erfüllen sind.“ Zusätzlich sollten im Aquarium genügend Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein. „Das heißt: Höhlen am Boden, ein paar Schwimmpflanzen und dazwischen ausreichend Platz“, sagt Tünte. Der Boden des Aquariums dürfe nicht zu hell sein, da die meisten Fische die Reflektion nicht gewöhnt seien.

Machen die Fische einen kranken Eindruck, können sich Besitzer bei Fischgesundheitsdiensten, Veterinärämtern oder Universitäten Rat holen, sagt Astrid Behr vom Bund praktizierender Tierärzte in Frankfurt am Main. „Auch Tierärzte können Anlaufstellen vermitteln“, ergänzt sie.

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