Auf Welpen-Suche: So findet man seriöse Züchter

Berlin (dpa/tmn) - Wer einen Rassehund will, geht häufig zum Züchter. Bei der Auswahl der Welpen sind viele Dinge wichtig: Welchen Eindruck machen sie? Wie viele Rassen werden angeboten? Wer sicher gehen will, dass der Züchter seriös ist, lässt sich vom Tierarzt begleiten.

Mops, Dackel, Schäferhund oder eine andere Rasse: Diese Entscheidung haben wohl alle Hundenarren schon getroffen, bevor es an den Kauf geht. Doch dann steht eine weitere wichtige Wahl an - die des Züchters, bei dem man den Wunschhund kaufen möchte. Tatsächlich sollte man sich dafür ausreichend Zeit nehmen und mehrere Züchter miteinander vergleichen.

„Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, sollte man darauf achten, dass der Züchter in einem Zuchtverband ist, der wiederum dem Verband für das Deutsche Hundewesen angeschlossen ist“, sagt Prof. Theodor Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. Das sei ein sehr gutes Indiz dafür, dass der Züchter seriös ist. Udo Kopernik, Sprecher des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH), sagt: „Es gibt natürlich auch seriöse Züchter außerhalb des VDH, aber tatsächlich kann die Mitgliedschaft ein wichtiger Hinweis auf Seriosität sein.“ Schließlich müssten alle VDH-Mitglieder die Rahmenzuchtordnungen anerkennen und würden von einem Zuchtwart überwacht und kontrolliert.

Damit ist es für den künftigen Hundebesitzer allerdings noch nicht getan. Er sollte sich den Züchter noch genauer ansehen, empfehlen die Experten. „Der erste Eindruck ist sehr wichtig“, sagt Tierarzt Mantel. Man sollte daher schauen, wie die Hunde gehalten werden, ob die Anlage gepflegt ist und ob die jeweilige Rasse die richtigen Spielmöglichkeiten hat.

Fällt dieser erste Eindruck positiv aus, sollte der potenzielle Käufer den Züchter am besten mehrmals besuchen, rät Kopernik. „Zum einen muss die Chemie zwischen Züchter und Käufer stimmen. Zum anderen wird ein seriöser Züchter genau das begrüßen, weil auch er mehr über die neuen Halter herausfinden und prüfen kann, ob sein Tier in gute Hände kommt.“

Noch etwas anderes ist entscheidend: „Ein Züchter sollte nicht mehr als zwei Rassen anbieten“, sagt Kopernik. „Er darf nicht nur den Markt bedienen, sondern muss sehr viel lernen über die Zucht und die Tiere.“ Das sei für jede Rasse sehr aufwendig.“

„Besonders wenn die Nachfrage nach bestimmten Hunderassen deutlich steigt, werden diese Tiere aus rein kommerziellen Gründen verstärkt nachgezüchtet, um so ein schnelles Geschäft zu machen“, erklärt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund. „Gesundheitliche und charakterliche Merkmale der Tiere bleiben dabei auf der Strecke.“

Als Laie kann einen das alles sicherlich überfordern - es gibt so viel zu beachten. Mantel empfiehlt daher, einen Tierarzt mitzunehmen, wenn man sich unsicher ist. Dieser könne neutral beraten und zum Beispiel auf anatomische oder psychische Auffälligkeiten aufmerksam machen. All das hat jedoch auch seinen Preis. „Ein vernünftiger Züchter investiert Geld in jeden Hund“, sagt Kopernik. Wenn also der Preis bei nur 200 oder 300 Euro liegt, sollte man die Finger davon lassen. „Für ein Rassetier aus seriöser Züchtung muss man oft 1000 Euro oder mehr zahlen.“

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