Der passende Hund fürs Leben

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Alleinstehend oder mit Familienanhang? Jogger oder Couchpotatoe? Von den Lebensumständen hängt es ab, welche Hunderasse am besten zu einem passt. Auch die Größe der Wohnung und der eigene Fitness-Grad sollten bei der Auswahl eine Rolle spielen.

Bei der Anschaffung eines Hundes sollte ein „Oh, ist der aber süß!“ auf keinen Fall das ausschlaggebende Argument sein. Welcher Hund aus den mehr als 500 existierenden Rassen der passende für die eigenen Anforderungen und Lebensumstände ist, sollte gut überlegt werden. Es ist daher ratsam, sich vorab gut zu informieren - und einige wichtige Fragen zu beantworten.

Dazu gehören zunächst einmal ganz grundlegende Aspekte. „Wo wohne ich? Zur Miete oder im eigenen Haus? In der Stadt oder auf dem Land? Allein oder mit einer Familie? Und habe ich schon Hundeerfahrung?“, fragt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte aus Frankfurt. Dabei sollte man sich im Klaren darüber sein, wie viel Zeit man für das Tier hat und wie es um die Finanzen steht.

Abgesehen von solch grundsätzlichen Fragen, spielt aber auch die Rasse des künftigen Mitbewohners eine gewisse Rolle. Vom Äußeren des Vierbeiners sollte man sich bei der Anschaffung auf gar keinen Fall leiten lassen - so knuffig zum Beispiel der Jack Russell Terrier oder so elegant ein Windhund ist. „Zwar handelt sich bei jedem Hund natürlich um ein Individuum mit eigenem Charakter“, erklärt Barbara Schöning, Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz aus Hamburg. „Jede Rasse hat aber auch ihre eigenen, rassespezifischen Eigenschaften.“

Für Alleinstehende ist es oft wichtig, dass der Hund anhänglich ist. „Da empfiehlt sich eine Rasse, die sehr viel interagiert“, sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen aus Dortmund. „Der Hund übernimmt dann ja zum Teil die Gesellschaft, die man sonst vom Partner oder der Familie bekommt.“ Sogenannte One-Man-Dog-Rassen gebe es beispielsweise unter den Hütehunden, die einst allein mit dem Schäfer zusammengearbeitet haben und auch heute noch sehr auf Herrchen oder Frauchen fixiert seien. Auch Pudel und Mops seien geeignet.

Wer seinen Hund regelmäßig beim Joggen dabei haben möchte, sollte seinen Blick hingegen auf bestimmte sportliche Rassen lenken. „Am besten sind Hunde wie der Golden Retriever oder Dalmatiner, die ausdauernd sind, aber nicht selber das Heft in die Hand nehmen. Weniger geeignet wäre ein Beagle, der bei der Aufnahme einer Kaninchenspur erstmal weg ist“, sagt Kopernik.

Bei für Familien geeigneten Hunden gilt Folgendes: „Alle Hunde betrachten den Menschen als Sozialpartner“, erklärt der Verband-Sprecher. „Gerade im Umgang mit Kindern ist es jedoch besser, wenn sie intensiver sozial interagieren und eine gewisse Arbeitsintelligenz mitbringen.“ Schließlich wollen die Kinder meist mit dem Hund spielen, ihn apportieren lassen oder Unfug beibringen, der beiden viel Spaß macht. Dafür eigenen sich laut Kopernik Jagd-, Hüte- oder Gebrauchshunde wie Retriever, Boxer oder Dobermann.

Welcher Hund für einen Halter fortgeschritteneren Alters in Frage kommt, hängt davon ab, wie fit und gut zu Fuß er noch ist. Doch im Grunde gilt eine Faustregel: „Je älter der Mensch, umso kleiner sollte der Hund sein“, rät Kopernik.

Wer in der Stadt einen Hund halten möchte, sollte sich die Haltungsbedingungen klar machen: Ist man viel in der Stadt unterwegs? Gibt es in der Nähe nur kleine Auslaufflächen? „Für bewegungsfreudige Hunde kann die Stadt unter solchen Bedingungen schon ein K.O.-Kriterium sein“, sagt Kopernik. Sofern man nicht vorhat, einen sehr großen Hund in einer extrem kleinen Wohnung zu halten, spielt die Größe der Wohnung laut Kopernik hingegen kaum eine Rolle. „Hunde bewegen sich in der Wohnung oft ohnehin nicht sonderlich viel“, erklärt der VDH-Sprecher.

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