Tiere 2014: Koalas, Giraffe Marius und ein Elch in Dresden

Berlin (dpa) - Ein Bilby für Baby George, ein Kiwi für Merkel und ein Löwe für Gysi: Tiergeschichten hatten 2014 einen hohen Promi-Faktor. Außerdem bewegte das Schicksal einer Giraffe in Dänemark.

Tiere 2014: Koalas, Giraffe Marius und ein Elch in Dresden
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Zum Staunen brachten uns Koalas und ein Elch mitten in Dresden.

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Millionen fotografieren oder filmen ihre Hunde, schauen Katzenvideos im Internet oder erfreuen sich an sonstigen Tieren dieser Welt, sei es in der Natur, daheim oder im Zoo. Am Ende eines Jahres bleiben aber oft nur wenige Tiergeschichten im kollektiven Gedächtnis hängen.

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Eine Auswahl besonders rührender Tierbilder und -geschichten 2014:

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Giraffe I: Es war ein rührendes Foto: Mit liebevollen Stupsern verabschiedete sich im März eine Giraffe im Zoo von Rotterdam von einem todkranken Tierpfleger. Der Mann mit einem Hirntumor war jahrelang Helfer im Zoo gewesen und hatte sich aus seinem Pflegeheim noch einmal in den Zoo fahren lassen, untrstützt von der Stiftung Ambulance Wens, die Todkranken Herzenswünsche erfüllt.

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Giraffe II: Wäre die Giraffe ein Schwein gewesen, hätte ihr Schicksal wahrscheinlich keinen solchen Sturm der Entrüstung ausgelöst, meinte der Direktor des Zoos von Kopenhagen. Doch im Februar war der Tod des niedlichen Giraffenjungen Marius ein Topthema. Der Bulle musste sterben, weil es im Giraffengehege zu eng geworden war. Das öffentliche Schlachten und Verfüttern an Löwen war harte Kost. Eine dänische Zeitung kommentierte: „Das Leben ist kein Disneyfilm.“

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Koala I: Im April gingen Bilder von posierenden Koalas aus dem Wild Life Zoo in Sydney um die Welt. „Die Jungs sind Selfie-verrückt“, behauptete der Zoo. Tausende „Oh-wie-süß“-Kommentare im Internet waren die Folge. Allerdings waren die Fotos keine Selfies im klassischen Sinne, denn die Koalas hielten die Kamera nicht selbst in den Tatzen, sondern ein Bewegungsmelder löste die Fotos aus, wenn sich die Tiere der Kamera näherten.

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Koala II: Wenigstens beim Knuddeln von Koalas waren sich die Politiker von Barack Obama bis Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Brisbane im November einig. Das Posieren mit den Beuteltieren, die zu den Symboltieren Australiens gehören, gehörte für die Gäste zum Programm des zweitägigen Spitzentreffens. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde fotografiert, als sie einen Koala streichelte.

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Bilby: Tiere und Kinder gehen immer, lautet eine alte Medienmacherweisheit. Im April verband sich beides, als der britische Baby-Prinz George auf das australische Bilby George im Taronga Zoo von Sydney traf. Prinz William und Kate zeigten ihrem damals neun Monate alten Söhnchen den hasenähnlichen Kaninchennasenbeutler. Der Kleine quietschte aufgeregt und ruderte begeistert mit den Armen. Der Zoo hatte den Prinzen bereits zu seiner Geburt ehrenhalber zum Besitzer des Geheges erklärt und ein Tier nach ihm benannt.

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Elch: „Da steht ein Elch auf dem Flur!“ - Die Mitarbeiter eines Bürogebäudes in Dresden trauten im August ihren Augen kaum, als plötzlich ein Elch in ihrem Foyer stand - und feststeckte. Eingesperrt zwischen Wand und Glasscheibe. Auf der Flucht vor Menschen war das Tier durch die Tür des verglasten Bürogebäudes gebrochen und schließlich in der Eingangshalle gelandet. Mehrere Stunden stand der Elch, eingesperrt von Polizei und Feuerwehr, neben der kaputten Tür und schaute hinaus. Er wurde betäubt, befreit und den Behörden zufolge wohlbehalten zurück in die Natur gebracht.

Kiwi: „Es war ein sehr bewegender Moment“, gestand im November die Bundeskanzlerin während ihres Neuseeland-Besuchs. Angela Merkel begegnete einem kleinen Vogel, einem Kiwi namens Whauwhau. Ein Schnepfenstrauß, so groß wie ein Huhn, nachtaktiv und flugunfähig. Er ist das Nationalsymbol Neuseelands - und vom Aussterben bedroht. Von der seltenen Art des Coromandel Brown Kiwi gibt es nur noch etwa 1500. Merkel durfte auf der vor Auckland gelagerten Insel Motutapu ein sechs Wochen altes Kiwi-Weibchen dieser Art aussetzen. Sie streichelte dem Vogeljungen geradezu liebevoll über den Kopf. Dann trug sie es gemeinsam mit einer Vogelschützerin zu einem sicheren Ort und entließ den Kiwi aus der Kiste in die Freiheit.

Löwe: Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, taufte im Oktober im Circus Krone Berlin ein weißes Löwenbaby auf den Namen Charly Gin und übernahm die Patenschaft. Den Namen Charly habe er als englische Variante von Karl Marx gewählt, begründete Gysi die Namenswahl. In etwa vier Jahren soll Charly in der Manege zu erleben sein. Weiße Löwen sind keine Albinos, sondern eine seltene, helle Farbvariante mit hellblauen Augen.

Kragenbär und Mops: Nach monatelangen Debatten wurde im September klar, dass in Göttingen nun bald ein onanierender Kragenbär zum Denkmal werden soll. Erinnern soll das Tier an den Satiriker Robert Gernhardt (1937-2006). Der hatte einst getextet: „Der Kragenbär, der holt sich munter einen nach dem anderen runter.“ Das sich befummelnde Tier soll als Bronzestatue in Waschmaschinengröße den Robert-Gernhardt-Platz in der Innenstadt zieren. In Brandenburg (Havel), der Geburtsstadt von Vicco von Bülow (1923-2011) alias Loriot, soll derweil ab 2015 ein Rudel von bronzenen Waldmöpsen ein Denkmal darstellen - das sogenannte Waldmopszentrum.

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