Advent: Mehr als Glühwein und Stollen

Warten auf die Ankunft Jesu. Kirchen kritisieren Kommerzialisierung.

Düsseldorf. Glühwein, Stollen, Weihnachtsmärkte — damit ist der Sinn der Adventszeit für die meisten erschöpft. Schon lange kritisieren die Kirchen, die Kommerzialisierung der Vorweihnachtszeit verdränge das Ideal von Stille und Besinnung. Ursprünglich war der Advent eine Zeit des Fastens und der Buße.

Advent (lateinisch „adventus“ = Ankunft) ist für Christen das Warten auf die Ankunft Jesu. Mit dem 1. Advent beginnt das Kirchenjahr. Jeder der vier Sonntage vor Weihnachten hat seine eigene Bedeutung: Der 1. Advent steht für den Einzug Jesu in Jerusalem, der 2. Advent ist der Wiederkunft Christi gewidmet, der 3. Advent erinnert an Johannes den Täufer und der 4. Advent an Maria.

Erste Belege für eine Adventsliturgie kommen aus dem 4. Jahrhundert. Erst das Konzil von Trient (1545-1563) schrieb aber eine vierwöchige Adventszeit vor, beginnend mit dem vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag.

Da Heiligabend 2011 auf einen Samstag fällt, beginnt die Adventszeit in diesem Jahr mit dem 27. November besonders früh. 2006 zum Beispiel fielen Heiliger Abend und 4. Adventssonntag zusammen. Demzufolge begann die Adventszeit erst am 3. Dezember.

An jedem Adventssonntag wird eine weitere Kerze auf dem Adventskranz angezündet. Sein Vorläufer soll Mitte des 19. Jahrhunderts mit 24 Kerzen in einem Jugendheim in Hamburg aufgestellt worden sein. Daraus entwickelte sich die heutige Version mit vier Lichtern. Die bunten Adventskalender sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Ein Schwabe erfand damals einen Ausschneidebogen für die 24 Dezember-Tage bis Heiligabend. Seine Mutter hatte ihm zum Advent kleine Gebäckstücke auf einen Karton genäht und ihn auf die Idee gebracht. Heute gibt es die Kalender mit Bildchen, Schokolade, Spielzeug oder auch Losen. dpa

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