Baugenossenschaft: Gute Alternative für Geldanleger

Die Unternehmen bieten beim Festgeld bessere Zinsen als die meisten Banken.

Düsseldorf. Sie heißen "Frohe Zukunft", "Familienheim" oder "Siedlungsgemeinschaft". Mehr als 2000 Wohnungsgenossenschaften gibt es in Deutschland. Die ältesten sind vor mehr als 100 Jahren angetreten, ihren Mitgliedern einen preiswerten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Was viele Leute nicht wissen: Knapp 50 davon haben eine Spareinrichtung und bieten Geldanlegern Zinsen, die deutlich über den Offerten der meisten regionalen und überregionalen Banken und Sparkassen liegen.

So bietet die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 ein zweijähriges Festgeld mit einem Zins von 2,70 Prozent an. Die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft zahlt auf dem Sparbuch 2,50 Prozent.

Dass die Genossenschaften mehr zahlen als fast alle Banken, liegt daran, dass sie das Geld dazu verwenden, die von ihnen betreuten Immobilien zu renovieren. Die aus Sicht der Sparer attraktiven Zinsen sind deutlich niedriger als das, was die Genossenschaften für Bankkredite aufwenden müssten. Also für beide Seiten ein lohnendes Geschäft.

Eine Besonderheit gibt es jedoch. Grundvoraussetzung ist immer der Beitritt zur Genossenschaft. Der wiederum ist mit der Zahlung einer einmaligen Einlage verbunden, deren Höhe sehr unterschiedlich ist. Nur 15,50 Euro nimmt die Chemnitzer Wohnungsbaugenossenschaft.

Zwar verlangt der Solinger Spar- und Bauverein 1000 Euro. Doch das ist gerade aus Sicht von Geldanlegern interessant. Denn darauf hat die Genossenschaft zuletzt vier Prozent Dividende ausgeschüttet. Wer sein Geld woanders anlegen will, kündigt die Mitgliedschaft und bekommt seine Einlage meist plus Dividende zurück. Im Falle einer Pleite würde der Selbsthilfefonds des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen einspringen. Seit Gründung im Jahr 1974 war dies jedoch nicht notwendig.

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