Damit der TV-Bildschirm nicht schwarz bleibt

Am 1. Mai endet die analoge Satelliten-Übertragung. Das sollte man beachten, wenn man umrüstet.

Düsseldorf. Wenn der Fernsehbildschirm am 1. Mai schwarz bleibt, kann es daran liegen, dass der Fernseher kaputt ist. Es könnte aber auch sein, dass das Gerät kein Signal mehr empfängt — denn an diesem Tag endet die analoge Übertragung, und nur noch digitale TV-Signale können empfangen werden. Wir erklären, wer betroffen ist, was sich ändert und welche Umrüstungen erforderlich sind.

Vereinfacht gesagt: HDTV ist schuld. Derzeit senden die Fernsehanstalten das gleiche Programm dreimal parallel: Einmal für diejenigen mit analogem Satellitenempfang, einmal für diejenigen mit digitalem Satellitenempfang und seit einiger Zeit auch in hoch aufgelöster Qualität (HD), ebenfalls per digitalem Empfang. Eine teure Angelegenheit für die Fernsehanstalten, zumal die meisten Menschen ohnehin digital fernsehen. Aus Kostengründen wird daher ab dem 30. April auf den analogen Empfang verzichtet.

Ab den frühen Morgenstunden des 1. Mai bleiben für Analog-Empfänger die Bildschirme schwarz, es wird auch keine Hinweise oder ähnliches auf dem Bildschirm geben. Wie viele Haushalte in Deutschland betroffen sind, ist schwer zu sagen. „Laut den Zahlen vom Dezember 2011 gibt es in Deutschland rund 40 Millionen Fernseh-Haushalte, davon empfangen etwa 16 Millionen über Satellit und davon wiederum 1,8 Millionen Haushalte analog“, sagt Rolf Dahlmann von der Verbraucherzentrale NRW.

Da mittlerweile viele Haushalte schon umgerüstet haben, haben sich die Zahlen entsprechend verschoben. Dahlmann geht davon aus, dass am 30. April dennoch rund 100 000 Haushalte nicht umgerüstet sind. „Das werden diejenigen sein, die sich nicht auskennen und glauben, sie seien nicht betroffen.“

Soviel vorweg: Wer sein Fernsehsignal über Kabel, DVB-T oder über das Internet empfängt, ist nicht betroffen. Zuschauer, die ihr Signal per Satellit empfangen, können die Videotextseite 198 (zum Beispiel bei der ARD oder RTL) aufrufen.

Je nach Satellitenempfang erfährt der Zuschauer dort, ob er analog oder digital empfängt. „Zudem laufen ja schon seit dem vergangenen Jahr Infobänder durchs Bild, die nur bei analogem Empfang sichtbar sind. Wer diese Spruchbänder noch sieht, der sollte reagieren“, sagt Verbraucherschützer Rolf Dahlmann.

Wer nicht auf Kabel, DVB-T oder Internet-TV umstellen möchte, kann seine Satellitenanlage umrüsten. In der Regel (wenn sie nicht älter als zwölf Jahre sind) bleiben die vorhandenen Satellitenschüsseln nutzbar, sie müssen jedoch ggf. ergänzt werden. Dafür sind in der Regel zwei Komponenten notwendig: Ein digitaler Receiver, auch Set-Top-Box oder Decoder genannt, für jedes Fernsehgerät und ein digitaltauglicher Universal-LNB, der an die Satellitenschüssel montiert werden muss.

Rolf Dahlmann schätzt die Kosten für einen Receiver und LNB mit Montage durch einen Techniker auf rund 150 Euro. „Wer noch nicht umgerüstet hat, sollte bedenken, dass das Material zwar problemlos erhältlich ist, aber viele Techniker schon jetzt alle Hände voll zu tun haben.“ Der Empfang selbst ist kostenlos. Die Art des Fernsehers spielt für den digitalen Empfang keine Rolle.

Durch die freien Kapazitäten stehen mehr Programme zur Verfügung. Zudem können alle Landes- und Regionalprogramme der ARD sowie Regionalfenster von Sat.1 und RTL empfangen werden. Die Bild- und Tonqualität verbessert sich, und ein elektronischer Programmführer ist verfügbar. Zudem stehen mehr Sender in HD-Qualität zur Verfügung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort