Das neue Eiweiß-Abendbrot soll im Schlaf schlank machen

Immer mehr Menschen verzichten abends auf Kohlenhydrate. Für sie wurde ein spezielles Brot entwickelt.

Düsseldorf. Brot hat ein Image-Problem. Als Kohlenhydrat-Lieferant hat es in vielen Ernährungs- und Diätplänen seinen festen Platz verloren, vor allem am Abend. Immer mehr Menschen — ob mit oder ohne Figurproblem — setzen abends auf eiweißreiche Ernährung, knabbern Salat und essen vielleicht ein Steak dazu. Das heißt dann „Low Carb“ („wenig Kohlenhydrate“) oder „Schlank im Schlaf“ und soll eine hohe Insulin-Ausschüttung vermeiden, die die nächtliche Fettverbrennung blockiert.

Allerdings fällt es vielen schwer, die Finger vom traditionellen Abendbrot zu lassen. Für diese Menschen gibt es nun Hoffnung: Viele Bäckereien haben ein eiweißreiches und zugleich kohlenhydratarmes Brot im Angebot, das angeblich optimal zur Low-Carb-Ernährung passt. Eines davon wurde gemeinsam mit Detlef Pape, dem „geistigen Vater“ des Schlank-im-Schlaf-Prinzips, entwickelt. „Die Rezeptur ist genau darauf abgestimmt“, sagt Stefan Regenhardt von der ProVista AG, die das original Eiweiß-Abendbrot vermarktet.

Entwickelt wurde das Brot gemeinsam mit der Firma Rietmann in Saarlouis, die auf Backmischungen spezialisiert ist. „Belegt werden darf es mit allem, was arm an Kohlenhydraten ist, also mit Käse, Wurst, Milchprodukten und Gemüse“, sagt Regenhardt.

Das Eiweiß-Abendbrot erinnert an ein herkömmliches Mehrkornbrot. Besonders würzig schmeckt es allerdings nicht. „Zu viel Salz bindet Wasser im Körper, und das ist hinderlich beim Abnehmen“, sagt Regenhardt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat das Brot noch nicht im Speziellen untersucht. „Aber grundsätzlich ist der langfristige Erfolg von Low Carb fraglich“, sagt Sprecherin Antje Gahl. Es gebe noch keine Langzeitstudien — so wisse man beispielsweise nicht, wie sich eine besonders eiweißreiche Ernährung auf die Organe auswirke.

„Low Carb ist von der Idee her gut — aber kein Ernährungsstil, der normalgewichtigen und gesunden Menschen empfohlen werden sollte“, sagt Professor Manfred James Müller vom Institut für Lebensmittelkunde an der Uni Kiel. Wer sich an die Empfehlungen der DGE halte, sei generell auf der sicheren Seite. Demnach solle man sich vor allem ausgewogen ernähren, viel Obst, Gemüse und Getreideprodukte und wenig Fettiges essen. Gut geeignet sei Low Carb jedoch für Übergewichtige und Diabetiker. „Für sie kann das Brot bei der Ernährung sicher hilfreich sein.“

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