Für jeden eine Milchsorte

Es gibt das Getränk im Supermarkt mit und ohne Laktose oder auf Soja-Basis.

Düsseldorf. Wer heutzutage im Supermarkt einen Liter Milch kaufen möchte, wird von der Angebotsvielfalt erschlagen: Es gibt Frischmilch, Frischmilch, die länger hält, H-Milch, Soja-Milch und laktosefreie Milch. Doch wie sich die Produkte voneinander unterscheiden, erschließt sich einem nicht auf den ersten Blick. Hier eine kleine Übersicht, was sich hinter den Bezeichnungen verbirgt:

Die normale Milch ist pasteurisiert. Bei diesem gängigen Verfahren wird die Milch 15 bis 30 Sekunden auf über 72 bis 75 Grad erhitzt (Pasteurisation) und bleibt dann vier bis sechs Tage haltbar. Durch das kurze Erhitzen werden die Vitamine der Milch geschont. Es gibt die normale Variante mit einem Fettanteil von 3,5 Prozent und die leichte Sorte mit einem Anteil von 1,5 Prozent. Zudem wird noch Magermilch (0,5 Prozent Fett) angeboten.

Die ESL-Milch (extended shelf life/ verlängerte Haltbarkeit) wird für kurze Zeit auf über 100 Grad erhitzt und danach wie pasteurisierte Milch sofort wieder abgekühlt. So ähnelt der Geschmack der Frischmilch, ESL ist aber bis zu drei Wochen haltbar. Auch diese Sorte bekommt man fettreduziert.

Haltbare Milch, kurz H-Milch, wird bei 135 Grad nur einige Sekunden ultrahocherhitzt. Steril abgefüllt und abgepackt hält sie deshalb anschließend mindestens acht Wochen — allerdings nur so lange die Packung verschlossen bleibt. Offene H-Milch sollte kühl aufbewahrt und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden.

Diese Milch ist unbehandelt und ist sozusagen die Reinform der Milch. Sie muss laut Gesetz innerhalb eines Tages nach der Gewinnung verkauft werden und sollte vor dem Verzehr abgekocht werden. Schwangere, Kleinkinder und ältere Menschen sollten auf diesen Genuss verzichten, da die Milch, wenn sie nicht abgekocht ist, Keime enthält.

Bei dieser Sorte handelt es sich um verpackte und gefilterte Rohmilch. Sie ist maximal vier Tage haltbar. Auch bei dieser Sorte sollten Schwangere, Kleinkinder und ältere Menschen vorsichtig sein. Die Milch sollte vor dem Verzehr besser abgekocht werden.

Sojamilch darf in Deutschland nicht als Milch bezeichnet werden. Das Gesetz schreibt vor, dass die Bezeichnung nur verwendet werden darf, wenn die Milch aus Eutern kommt. Deshalb steht auf dem Etikett in der Regel „Soja-Drink“.

Bei der laktosefreien Milch wird nicht, wie man meinen sollte, die Laktose entfernt. Es wird einfach ein Prozess vorweggenommen, der sonst erst im Dünndarm des Menschen ablaufen würde. Es wird der Milch künstlich erzeugte Laktase hinzugefügt. Dadurch werden die Mehrfachzucker-Moleküle der Laktose (Milchzucker) aufgespalten. Der Milchzucker ist so gut wie verschwunden. Es finden sich nur noch die Einfachzucker (Monosaccharide) Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) in dem Getränk.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort