Gärten aus zwei Jahrtausenden

Seepark, Wallgraben und historische Altstadt locken nicht nur Blumenfreunde nach Zülpich. Im September gibt es eine Lichtshow.

Gärten aus zwei Jahrtausenden
Foto: Landesgarttenschau

Zülpich. Für ein halbes Jahr hat sich die Römerstadt Zülpich, an der Schnittstelle zwischen Rheinland und Eifel gelegen, in ein Gartenparadies verwandelt. „Zülpicher Jahrtausendgärten — von der Römerzeit bis ins 21. Jahrhundert“ nennt es sich und ist Standort der Landesgartenschau von 2014.

Zülpich hatte den Zuschlag bekommen, weil das Konzept aus Sicht des damaligen Landesumweltministers Eckhard Uhlenberg (CDU) ein geeignetes Instrument für die künftige Stadtentwicklung ist. Mit der historischen Altstadt, dem Park am Wallgraben und dem Seepark, der am Wassersportsee, einer ehemaligen Braunkohlengrube entstanden ist, bietet die Landesgartenschau Zülpich drei Hauptschauplätze. Alle Bereiche sind über eine als Zeitachse inszenierte, ehemalige Römerstraße miteinander verbunden.

Der Haupteingang befindet sich am „Seepark“. Ein Glanzpunkt ist hier das moderne Seebad mit seinen zwei Holzgebäuden und der „Sparkassen-Seebühne“. Diese reicht als Promenaden-Deck weit über das Wasser und dient gleichzeitig als Bühne für zahlreiche Theater-, Tanz- und Musikaufführungen. Ausreichend Sitzgelegenheiten finden die Besucher auf der großen Stufenanlage zwischen dem Seebad-Gebäude und der Gastronomie „Lago Beach Zülpich“. Ein Sandstrand, eine große Wiese und der angrenzende Wasserspielplatz bieten Badespaß für die ganze Familie. Und in direkter Nähe zum Seebad kann man Tretboote ausleihen.

Die obere Seepromenade wird von einem Band aus 3000 Rosen gesäumt. Entlang dieser Flaniermeile liegen die Hausgärten, die von nordrhein-westfälischen und rheinland-pfälzischen Garten- und Landschaftsbaubetrieben gestaltet wurden. Abschließender Teil und Höhepunkt des Seeparks ist die Römerbastion, zu der vom Seeufer aus mehrere Blumenterrassen führen. Im Frühjahr wurden mehr als 100 000 Blumenzwiebeln gesteckt, jetzt zeigt sich die Sommerbepflanzung in schönster Farbenpracht. Über barrierefreie Rampenwege gelangen die Besucher auf das obere Plateau der Römerbastion und die Aussichtsplattform mit Blick über den gesamten See.

Eine Besonderheit von Zülpich ist der direkte Übergang von der mittelalterlichen Bebauung mit Landesburg, historischer Stadtmauer, den Stadttoren und den Römerthermen Zülpich — einem Museum der Badekultur — in die freie Landschaft. Mit dem neu gestalteten „Park am Wallgraben“ ist dies zum ersten Mal erlebbar. Hier verbinden sich für die Besucher Kultur- und Naturgenuss.

Ein Höhepunkt ist der 30 Meter hohe Aussichtsturm der kurkölnischen Landesburg am Eingang zum Park am Wallgraben. Von hier aus bietet sich ein spektakulärer Blick über das Ausstellungsgelände, die historische Altstadt und die gesamte Zülpicher Börde bis in die Eifel hinein.

Über die Wallgrabenbrücke gelangen die Besucher zum duftenden Rosengarten+++. Für diese Ausstellung wurde eigens eine Rose gezüchtet — „Rose de Tolbiac“. Nach einem Abstecher in den Kirchengarten geht es weiter zu den Ausstellungsbeiträgen in den Streuobstwiesen und Kleingärten, zu Kunstpavillons und Kunstinstallationen sowie künstlerischen Mitmachaktionen des Dürener Leopold-Hoesch-Museums.

Die Stadt Zülpich entwickelte sich bereits in der Römerzeit zu einem wirtschaftlichen Knotenpunkt. Davon zeugen nicht nur die Römerthermen, sondern der ganze Stadtaufbau.

Ein besonderer Anziehungspunkt sind die „Römerthermen Zülpich — Museum der Badekultur“, denn in ihnen wurde die Geschichte des Badens von der Römer- bis in die Neuzeit nachvollzogen.

Für die Nachferienzeit bietet sich vor allem ein Besuch in Zülpich während der Zeit vom 13. bis zum 28. September an. Dann wird nämlich zwischen 20 und 24 Uhr der historische Stadtkern und der Park am Wallgraben durch besondere Lichtinstallationen an zehn Stationen in „Leuchtende Gärten“ verwandelt. Hierfür wird allerdings ein gesonderter Eintritt erhoben.

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