GTA: Ein Spiele—Phänomen erobert die Welt

Die Reihe „Grand Theft Auto“ wird fortgesetzt. Mehr als 2,5 Millionen Exemplare sind angeblich vorbestellt.

Düsseldorf. Seit 1972, als Atari mit „Pong“ den Ur-Vater der Computerspiele auf den Markt brachte, ist viel Zeit vergangen. Computerspiele sind mittlerweile weit mehr als einfache Tischtennis-Simulationen. Das wird in kaum einem Spiel oder besser gesagt einer kompletten Videospiel-Serie deutlicher als bei „Grand Theft Auto“ (deutsch: schwerer Autodiebstahl). Dienstag wird der lang ersehnte Nachfolger veröffentlicht: „Grand Theft Auto 5“ oder kurz „GTA 5“.

Das Markenzeichen der „GTA“-Reihe: die völlige Bewegungsfreiheit in einer fiktiven Großstadt. Ob man nun in die Haut der Hauptfigur — ein männlicher Protagonist mit krimineller Vorgeschichte — schlüpfen, einen Auftragsmord begehen, ein Autorennen bestreiten oder einfach nur eine Runde Dart spielen will. Die GTA-Welten sind wie lange, interaktive Spielfilme. Von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat das Spiel die Alterseinstufung „Keine Jugendfreigabe“ erhalten — weil Gewalt eine große Rolle in der „Grand Theft Auto“-Welt spielt. Zudem erlebt der Spieler alles aus der Sicht der Hauptfigur und die ist nicht frei von Vorurteilen.

Bereits seit Wochen steht das Spiel nun schon auf den Bestseller-Listen von Amazon — allein aufgrund der Vorbestellungen. Rund 2,5 Millionen davon soll es in Deutschland laut dem Internetauftritt der Fachzeitschrift „PC Games Hardware“ geben.

Experten gehen davon aus, dass der neue Teil der Spielereihe weltweit mehr als 25 Millionen Mal über die Ladentheke geht oder direkt aus dem Internet heruntergeladen wird — vom 18-jährigen Spätpubertierenden ebenso wie vom 40-jährigen Familienvater. Eingefleischte Fans haben sich eigens zum Verkaufsstart mehrere Tage freigenommen, um „GTA 5“ spielen zu können.

Die einzelnen Spiele der Reihe — es gibt weitere Ableger wie „Grand Theft Auto: San Andreas“ oder „Grand Theft Auto: Vice City“ — haben sich mittlerweile mehr als 114 Millionen Mal verkauft. „GTA 5“ wurde nun für rund 200 Millionen Euro entwickelt — eine neue Rekordmarke im Videospielbereich. „In Berlin gibt es einzelne kleine Videospielläden, die nach Dienstag erst einmal zwei Tage schließen“, berichtet Online-Redakteur Wieczorek vom Hype um das Spiel.

Den hält Paddy Schmidt zwar für übertrieben, doch auch der Mitarbeiter des Düsseldorfer „Joypoint“ hat in den vergangenen Wochen eine nie da gewesene Euphorie um das Erscheinen eines Videospieles erlebt.

Seiner Einschätzung nach ist GTA 5 der „Toptitel“ der aktuellen Saison. Seit 20 Jahren ist der 42-Jährige im Videospiel-Geschäft. „Ich komm mit den Vorbestellungen gar nicht hinterher“, sagt er. Das Geschäft von Dienstag an für zwei Tage zu schließen, kommt aber nicht in Frage. Es gebe schließlich auch Leute, die das Spiel erst später kaufen würden, ist der Händler sicher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort