Jeanskauf unter Freundinnen

Jeden ersten und dritten Samstag im Monat lädt Bettina Rammin die Bekanntschaft zum Shoppen ein.

<strong>Düsseldorf. Eine Tupperparty kennt jeder, aber eine Jeansparty? "Die funktioniert genauso", sagt Bettina Rammin. In ihrem Wohnzimmer liegen stapelweise Jeanshosen verteilt: helle, dunkle, braune und schwarze. Im Wintergarten machen es sich einige Kundinnen bequem. Jeden ersten und dritten Samstag im Monat lädt Rammin Freundinnen, Bekannte und Arbeitskolleginnen zur Party ein, hängt sogar kleine Schilder in ihrer Straße auf. "Auch Fremde sind willkommen, wir wollen so viele Kunden wie möglich ansprechen", so Rammin.

Von der Hauptfirma in Hamm wird die Ware verteilt

Sie ist ebenso wie Nicole Tödter von dem dahinter stehenden Konzept überzeugt. Man braucht lediglich einen Gewerbeschein und ein Starterpaket Jeanshosen. Der Sitz der Hauptfirma ist in Hamm, von wo aus die Ware bundesweit an einzelne Depots verteilt wird. "Wir holen unsere Sachen kostenlos aus dem Depot in Wuppertal", sagt Tödter.

Derweil wühlen sich fünf bis sechs interessierte Damen durch das Sortiment. "Herren sind nicht zugelassen", erklärt Rammin und verabschiedet lachend ihren eigenen Mann aus dem gemeinsamen Wohnzimmer. Denn hier wird natürlich mitten im Zimmer mal eben eine Jeans anprobiert, oder auch zwei oder drei.

"Ich habe schon 48 Hosen während einer Party verkauft", sagt die Hausdame. So gut läuft es natürlich nicht jedes Mal. Was zählt, ist die Mundpropaganda. "Jede bringt eine Freundin mit, und schon erweitert sich der Kundenstamm." Ein Netzwerk soll aufgebaut werden. Die Möglichkeit, eine bestimmte Jeans zu bestellen, gibt es nicht. "Es gibt nur das, was gerade da ist", so Rammin.

Vor einer Party fährt sie in das Depot und sucht sich ihre Kleidungsstücke zusammen. Denn mittlerweile ist das Angebot um Jeansröcke, -jacken, T-Shirts und leichte Strickwaren erweitert. An Accessoires gibt es Glasperlenschmuck, Schals und Handtaschen.

"Außerdem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis", fügt Tödter hinzu. Denn jede Hose kostet 23,50 Euro. Ob mit Strass-Steinchen besetzt, aufgenähten Applikationen oder gar Fellbesatz an den Beinen der dreiviertellangen Latzhose - alle Hosen haben denselben Preis.

Der Anspruch, für jede die passende Jeans zu finden, ist zwar mittlerweile widerlegt. Was zählt ist aber, dass es nicht nur die unterschiedlichsten Stile, Formen und Schnitte gibt, sondern alle Größen - von 36 bis 52.

Jeanspartys Sie gibt es bundesweit. Die übergeordnete Organisation ist Fashion Europe.net in Hamm.

Verkäufer Jeder verkauft nicht nur selbst, sondern akquiriert auch neue Verkäufer. An deren Umsatz ist er dann jeweils mit zwei bis sechs Prozent Provision beteiligt.

Jeans Das Exemplar kostet im Einkauf 16,30 Euro. Alle werden für 23,50 Euro verkauft.

Kontaktadressen In Wuppertal: Bettina Rammin, Jeansparty jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 11 bis 16 Uhr. Telefon 0202/408474. Nicole Tödter, Telefon 0174/3837874.

Größen 36 bis 52; verkauft wird ausschließlich Damenbekleidung

Fashion Europe Das Unternehmen gibt es seit August 2006. Mittlerweile sind mehr als 4300 Partner, also Verkäufer, in rund 100 Depots bundesweit aktiv.

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