Jetzt kommt mehr Hering auf den Tisch

Fangquote: Fischer dürfen weniger Kabeljau und Seelachs aus dem Meer holen.

Brüssel. Jedes Jahr legt die Europäische Union eine Fischfangquote fest, um die von Überfischung bedrohten Bestände zu schützen. In der Nordsee dürfen europäische Fischer nächstes Jahr nach dem jüngsten Beschluss von gestern beispielsweise 22 000 Tonnen Kabeljau aus dem Meer holen — 20 Prozent weniger als dieses Jahr. Bei Seelachs beschränkt die EU die Fangmenge in der Nordsee auf 43 843 Tonnen — das sind 13 Prozent weniger als 2010. Bei Hering dagegen erhöhte die EU die Fangmenge in der Nordsee für nächstes Jahr um 21 Prozent auf 142 000 Tonnen. Das sollten Verbraucher beim Kauf beachten:

Gemieden werden sollten Rot- und Viktoriabarsch, Dorade aus dem Mittelmeer und der Pangasius, der zuletzt immer beliebter wurde. Gleiches gilt auch für Thunfisch, bei dem viele Bestände stark überfischt sind. Auch Scholle, Seezunge, See- und Flussaal sollten lieber nicht gekauft werden.

Bei Krabben und Garnelen heißt es: genau hinschauen. Die Garnelen-Bestände im Eismeer etwa sind gefährdet und sollten deswegen nicht gekauft werden. Problematisch an Garnelen ist auch, dass pro Kilo Wildfang fünf bis zehn Kilo anderer Meerestiere als unerwünschter Beifang sterben können. Auch Nordseekrabben sind deswegen kritisch zu sehen. Für in Farmen gezüchtete Shrimps wiederum werden in großem Ausmaß Mangrovenwälder zerstört.

Ohne Gewissensbisse können Verbraucher laut World Wildlife Fund (WWF) zu Hering greifen, zu Seelachs aus dem Nordost-Atlantik oder Dorsch aus der Ostsee. Lachs und Forelle aus kontrollierter Öko-Aufzucht sind auch unbedenklich. Grundsätzlich sind Meerestiere aus Öko-Aquakulturen in aller Regel unproblematisch. Verbraucher sollten allerdings zu Tiefkühlfisch greifen, der nicht mit dem Flugzeug transportiert wird.

Bedenkenlos verzehrt werden können auch Makrelen aus dem Nordost- und Nordwest-Atlantik oder Kabeljau aus der Nordost-Arktis, der östlichen Ostsee oder dem Nordost-Pazifik.

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