Planung: Gärtnern wirkt auf Senioren mit Demenz beruhigend
Damit sich der Erkrankte wohlfühlt und sicher ist, muss das Außengelände umgestaltet werden.
Düsseldorf. Ein Garten ist für gesunde und kranke Menschen gleichermaßen ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Manchmal muss er auch umgestaltet werden, damit beispielsweise Menschen mit Demenz trotz ihrer Krankheit sicher und geschützt sind, sich gleichzeitig aber wohl und nicht eingeengt fühlen.
"Wird ein Mensch mit Demenz älter, muss zunächst individuell entschieden werden, ob er noch alleine klar kommt", sagt Christine Sowinski, Pflegeexpertin im Kuratorium Deutsche Altershilfe. Dabei spricht sie dem Garten einen sehr gesundheitsfördernden Aspekt zu: "Die Natur wirkt beruhigend, tröstlich und gibt Geborgenheit - auch demenzkranken Menschen.
Dafür eignet sich ein Garten hervorragend. Doch es muss eindeutig geklärt sein, ob der Garten für den Betroffenen noch sicher ist. Das ist besonders wichtig, weil die Gefahren im Garten oft unterschätzt und vergessen werden. Gibt es zum Beispiel einen Teich, in den der Kranke fallen könnte? Sind steile Treppen und giftige Pflanzen vorhanden?
Es muss genügend Ruhemöglichkeiten wie Bänke oder Stühle geben, weil Betroffene mit fortschreitendem Pflegebedarf immer weniger laufen und dafür mehr sitzen möchten. Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Bepflanzung.
"Auf Pflanzen müssen Angehörige Acht geben, weil Menschen mit Demenz manchmal glauben, es sei Obst und sie die Früchte essen könnten", sagt Sowinski. Tabu sind beispielsweise der Blaue Eisenhut, die Tollkirsche, die Engelstrompete und das Maiglöckchen. Bei der Auswahl der Blumen und Pflanzen sollten nicht zu viele Farben gemischt werden, da sie sonst eher verwirrend und nicht beruhigend wirken.
"Die Bepflanzung sollte auch so gewählt sein, dass sie damit auch etwas machen können", berichtet die Pflegeexpertin. Also zum Beispiel ein Kräuterbeet pflegen, Johannisbeeren pflücken oder Gemüse züchten. "Noch etwas tun zu können, empfinden sie als sehr beglückend."
