Solaranlage: So spart man Geld

Die Installation der Technik ist teuer. Deshalb sollte der Hausbesitzer schon vorher die Produktivität der Anlage sichern.

Fulda. Solaranlagen sind von Deutschlands Dächern nicht mehr wegzudenken. Deshalb investieren Hausbesitzer viel Geld, um in Zukunft unabhängig zu sein: Photovoltaik-anlagen produzieren Strom, alternativ kann Sonnenenergie mit einer thermischen Solaranlage auch zum Erwärmen des Warmwassers und zur Unterstützung der Heizung genutzt werden.

„Wer eine Solaranlage, ganz gleich welcher Art, anschaffen will, sollte zuerst immer eine Wirtschaftlichkeitsrechnung machen“, sagt Thomas Weber vom Verband Privater Bauherren (VPB). Diese geht aber nur auf, wenn nach der Installation der Photovoltaik- oder solarthermischen Anlagen regelmäßig der Ertrag überprüft wird. „Fällt der Ertrag zu gering aus, sollte der Anlagenbesitzer Ursachenforschung betreiben.“

Die Produktion einer Photovoltaikanlage lässt sich durch Ablesen der Stromzähler überprüfen. „Häuser mit Photovoltaikanlagen und mechanischem Stromzähler haben zwei oder drei Stromzähler“, erläutert Klaus Jung, Geschäftsführer des Fachverbands Installationsgeräte und -systeme beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie.

Er zählt auf: „Einen Bezugszähler für den immer noch notwendigen Strom vom Energieversorger und einen Photovoltaikzähler, der die gesamte erzeugte Strommenge misst.“ Wird der Strom weitgehend selbst in der Immobilie genutzt, halte ein dritter Zähler fest, wie viel Ökostrom daneben von der Photovoltaikanlage noch in das öffentliche Netz gelangt und vergütet werden muss.

Solarthermische Anlagen geben ihren Ertrag nicht ganz so einfach preis. „Die wenigsten alten Anlagen sind mit Wärmemengenzähler ausgestattet, und der Betreiber sieht bestenfalls in den Sommermonaten, ob die Anlage tatsächlich wie angegeben den gesamten Warmwasserbedarf decken kann. Bei neueren Anlagen sei in der Regel aber ein Wärmemengenzähler vorhanden, an dem der Ertrag abgelesen werden kann.

Ein enttäuschender Ertrag kann auf ungewöhnlich schlechtes Wetter zurückzuführen sein. Die Ursache kann aber auch in einer fehlerhaften Annahme bei der Planung liegen. So könne der Planer beispielsweise Verschattungen der Anlage durch Bäume vergessen haben.

Daneben können auch technische Fehler vorliegen, etwa ein falsches Verkabeln der Komponenten oder defekte Wechselrichter. Es könne auch sein, dass die Paneele während des Transports nicht richtig gelagert oder während der Bauarbeiten beschädigt wurden, etwa weil sie umgefallen oder Monteure daraufgetreten sind. Nicht immer sieht man den Schaden dann auch gleich, sondern entdeckt ihn erst viel später: Defekte Solarzellen liefern deutlich weniger Energie als vorausberechnet, und die Rentabilität der Anlage sinkt.

Ein anderes Problem kann bei Solarthermieanlagen auftreten: „Wenn eine Solarthermieanlage neben der Warmwasserbereitung auch noch die Heizung unterstützt, reicht die korrekte Installation des Solarmoduls nicht aus“, sagt der Experte. Es muss auch die Heizungsanlage optimiert werden. Sie sollte so ausgelegt werden, dass der Vorlauf der Heizung mit sehr niedrigen Temperaturen betrieben werden kann. Dann könne in Übergangszeiten wie Frühling oder Herbst die Heizung ohne Unterstützung des Heizkessels betrieben werden.

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