Trendsport Skike: Wie Langlauf – nur auf Rädern

Nordic Walking war gestern. Ab jetzt bevölkern die Skiker Wiesen-, Wald- und Bergwege. Der Clou: Man läuft nicht mehr, man rollt. Die Muskeln beansprucht es trotzdem!

<strong>Düsseldorf. "Die Knie etwas beugen, das Gleichgewicht nach hinten verlagern und den Po nach hinten strecken", erklärt Marion Meurer die Bremstechnik beim Skiken. "Dann drücken die Bremsen von alleine auf die Räder." Hört sich einfach an, ist es an einem Sonntagvormittag aber nicht unbedingt. Gemeinsam mit neun weiteren Skike-Einsteigern stehe ich im Grafenberger Wald in Düsseldorf. Jogger und Spaziergänger werden neugierig.

An die 1,9-Kilo-Schuhe muss man sich erst noch gewöhnen

Skiken - so etwas haben die meisten noch nicht gesehen. Ausrüstung und Bewegungsablauf ähneln dem Skilanglauf. "Die Bewegung gleicht dem Skating-Schritt", sagt Trainer Hans Müller, der mit Meurer das Kölner "Nordic Walking Skike Team" bildet. Sie bieten ihre Kurse entweder in Köln selbst oder aber im Radius von 50 Kilometern an, wenn die Teilnehmerzahl mindestens sechs beträgt. Bis ich mich an die 1,9 Kilogramm schweren "Schuhe" gewöhnt habe, dauert es einige Zeit. Zwei luftgepolsterte Profilreifen, eine Metallschiene und drei stabile Manschetten verhindern ein Umknicken und geben den Füßen Stabilität. Noch bleiben uns die Stöcke, die zum Skiken dazugehören, vorenthalten. Erst einmal stehen Balance, Bremstechnik und Sicherheit auf dem Programm. Ein Teilnehmer ist sogar aus Xanten angereist, um am Kurs teilzunehmen. "Ich habe davon gelesen, war begeistert und wollte es unbedingt ausprobieren", berichtet er. Walken und Joggen gehören sonst zu seinen sportlichen Aktivitäten. Auch einige Langläufer sind unter den Teilnehmern. Eine Sportskanone muss man aber nicht sein, um sich beim Skiken auszuprobieren. "Jeder kann es lernen", ist Meurer überzeugt.

Selbst Menschen mit Knieproblemen hätten keine Probleme. "Wir haben einige Jogger, die Probleme in dem Gelenk haben. Sie fühlen sich auf den Skikes aber ausgesprochen wohl. Durch die Federung im eigenen Schuh und die Gummibereifung hat man eine gute Dämpfung und spürt seine Knie überhaupt nicht."

Während Skiken im Norden der Republik eher unbekannt ist, sind es im Süden nicht nur Wintersportler, die dem Trend frönen. Und so überrascht es auch nicht, dass die Idee von einem Österreicher stammt. Otto Eder wollte ein Skatinggerät, mit dem er auch im Gelände fahren kann.

Trainer: Am schnellsten und sichersten erlernt man das Skiken mit Hilfe eines qualifizierten Trainers. Eine Liste von zertifizierten Trainern, Händlern, Verleihern und Veranstaltern gibt es im Internet.

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