Wie praktisch aber ist die neue Anwendung? Eine nette Spielerei ist der Zugradar allemal: Zu Beobachten wie der Punkt, der den schnellen ICE zwischen Köln und Frankfurt darstellt, düst, während die RB 24 zwischen Köln und Wuppertal tuckert, ist interessant anzuschauen, aber nicht unbedingt praktisch.

In der Suchmaske lässt sich eine Stadt eingeben, etwa „Wuppertal Hauptbahnhof“. Dann kann der Nutzer auf jeden einzelnen Zug dort klicken. Alternative zwei ist nicht weniger umständlich: Der Kunde muss seine vollständige Zugnummer eingeben — die Angaben RE 1 oder RB 24 reichen dabei nicht. Welcher Pendler aber kennt die genaue Zugnummer?

Ein wirklich praktisches Tool ist hingegen die Möglichkeit, sich die Abfahrtstafel jedes Bahnhofs anzeigen zu lassen. Dort gibt es alle Informationen auf einen Blick.

Größter Nachteil ist, dass der Zugradar zurzeit lediglich vom PC aus genutzt werden kann. Doch gerade Informationen über Verspätungen nutzen dem Reisenden, wenn er sie ganz aktuell unterwegs erhält. Apps für iPhone und Windows Phone sind laut Deutscher Bahn in Arbeit. Sie sollen ab Oktober verfügbar sein. Eine Version für iPad sowie Android-Smartphones und -Tablets soll im Dezember folgen.

Bis dahin ist die bereits existierende Anzeige von Verspätungen auf der Homepage der Bahn schneller und leichter zu bedienen. Zumal die Bahn selbst rät: „Für Ihre Reiseplanung verwenden Sie bitte unsere Reiseauskunft oder die App DB Navigator.“

Das Technikportal Heise Online kritisiert zudem, dass keine GPS-Positionsdaten von Zügen erfasst beziehungsweise verarbeitet werden. Die tatsächliche Position könne also von der Kartenanzeige abweichen. Laut DB sind der Kundenfahrplan, Positionsmeldungen bei Ein- und Ausfahrten in Bahnhöfen und bei der Durchfahrt Basis für die Berechnung der aktuellen Positionen.