Wo Autofahrer in Europa zur Kasse gebeten werden

In Frankreich muss der Fahrer pro gefahrenem Kilometer auf der Autobahn zahlen, in der Schweiz dagegen ist eine einmalige Gebühr fällig.

Düsseldorf. Die deutschen Autofahrer sind Kummer gewöhnt. Nur eine nationale Autobahngebühr blieb ihnen bislang erspart. In den kommenden Urlaubswochen gibt es jedoch wieder Gelegenheit, damit Bekanntschaft zu machen.

Wer in den Süden will, muss zumeist durch die Schweiz oder Österreich. Diese gehören zu den Ländern, die eine pauschale Autobahngebühr verlangen, ebenso wie Slowakei, Tschechien, Slowenien, Bulgarien, Rumänien und Ungarn.

Nach gefahrener Streckenlänge wird in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Irland, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland und Polen abgerechnet.

Neben der Vignette und der streckenbezogenen Maut werden in vielen Ländern noch zusätzlich Brücken-, Tunnel- oder eine sogenannte City-Sondermaut fällig.

In Österreich gilt das etwa für Tauerntunnel, Brennerautobahn oder Arlbergtunnel, in der Schweiz für den Tunnel durch den Großen St. Bernhard, in Norwegen an rund 140 Mautstationen, in Großbritannien zum Beispiel für die Londoner Innenstadt.

In Frankreich sind fast alle Autobahnen mautpflichtig. Für die einfache Fahrt von der deutschen Grenze bis an die Cote d’Azur sind 60 Euro fällig bei einem Fahrzeug der Klasse 1 — das sind alle Autos mit einer maximalen Höhe von zwei Metern.

Für Gespanne, deren Anhänger über zwei Meter hoch ist, oder Wohnmobile bis 3,5 Tonnen (Klasse 2) liegt der Tarif je nach Strecke zwischen 30 und 50 Prozent höher. An den meisten Mautstationen zieht man ein Ticket, so dass beim Autobahnwechsel oder beim Ausfahren die Gebühren errechnet werden. Auf kurzen Passagen ist es auch üblich, dass der zu bezahlende Betrag angezeigt wird, man wirft die abgezählten Münzen in einen Trichter.

Wer bargeldlos zahlen will, kommt mit Visa- oder Mastercard weiter. In allen Ländern gilt: Wer versucht, umsonst durchzukommen, zahlt deftige Strafen. So kontrollieren die österreichischen Behörden massiv „Pickerl“-Sünder, die Ersatzmaut von 120 Euro schlägt empfindlich ins Kontor. Wer nicht gleich zahlt, erhält eine Anzeige, dann sind mindestens 300 Euro fällig — die auch in Deutschland vollstreckt werden. Wer in der Schweiz ohne gültige Vignette erwischt wird, zahlt 70 Euro Strafe plus Jahresvignette.

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