Dritter Streiktag: Wo Bahnreisende Infos finden

Frankfurt/Main/Berlin (dpa) - Der 60-stündige Lokführerstreik bei den Konkurrenten der Deutschen Bahn beeinträchtigt weiter den regionalen Bahnverkehr. Die gute Nachricht: Ostern bleibt streikfrei. Wichtige Hinweise für Reisende gibt es hier.

Vielerorts müssen sich Bahnreisende weiterhin auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Die Lokführergewerkschaft GDL bestreikt erneut Konkurrenten der Deutschen Bahn. Sie will mit dem Ausstand einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag für alle 26 000 Lokführer durchsetzen. Verhandlungsbereit ist bisher nur das Unternehmen Keolis. Die GDL verschärfte noch einmal den Ton. Die Arbeitgeber brächten „außer Lügen, Tricksen und Täuschen nichts mehr auf den Markt“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky.

Eine Liste aller bestreikter Unternehmen ist im Internet abrufbar. Aufatmen heißt es für die Osterfeiertage: Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Arbeitskampf bei fünf großen Konkurrenten der Deutschen Bahn nicht an den Osterfeiertagen austragen, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky in Frankfurt.

Berlin/Brandenburg: Auch am dritten Tag des Streiks kommt es in Berlin und Brandenburg wieder zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Betroffen ist in der Region wie bisher allein die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG). Die Berliner S-Bahn sowie die Regional- und Fernbahnzüge der Deutschen Bahn (DB) fahren planmäßig. Der Ausstand führt bei der ODEG zu Verspätungen, Zugausfällen oder Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis. Auf den meisten Strecken gibt es wie am Dienstag auch nach ODEG-Angaben wieder Schienenersatzverkehr. Vereinzelt fallen Strecken aber auch ersatzlos aus, wie etwa zwischen Eberswalde nach Prenzlau. Anderswo wird auf den parallel verkehrenden Bus oder die S-Bahn verwiesen. Nur die Linien Eberswalde-Joachimsthal und Lichtenberg-Eberswalde sollen planmäßig bedient werden - in der Lausitz auch die Strecken Cottbus-Görlitz-Zittau, Görlitz-Klitten und Görlitz-Bischofswerda. Informationen: Servicetelefon: +49 30/ 514888888, www.odeg.info.

Hamburg/Schleswig-Holstein: Die Fahrgäste der Bahnkonkurrenten im Norden müssen sich erneut auf Einschränkungen einstellen. Betroffen sind die Nord-Ostsee-Bahn (NOB), AKN und Metronom. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende der GDL Nord, Volker Krombholz, rechnete mit einem anhaltenden Ausfall von etwa 70 Prozent der Züge. Informationen: Metronom: www.metronom.de - Unterpunkt „Lagemeldungen“ oder Telefon: +49 581/ 97164164; AKN: Fahrplanänderungen im Internet oder unter der Service-Nummer: +49 4191/ 933933; NOB: www.nord-ostsee-bahn.de - Unterpunkt „Streckenmeldungen“ oder unter der Service-Hotline: 0180/ 1018011 (3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Cent pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz).

Nordrhein-Westfalen: In Nordrhein-Westfalen zielt der Warnstreik wieder auf die Prignitzer Eisenbahn, den Bahnbetreiber Abellio, die Westfalenbahn sowie die Nordwestbahn. Informationen: Westfalenbahn: www.westfalenbahn.de oder unter der Hotline: +49 521/ 55777755; Prignitzer Eisenbahn: www.prignitzer-eisenbahn.de oder unter dem 24-Stunden-Service-Telefon: 0180/ 2010300 (6 Cent pro Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute); Nordwestbahn: www.nordwestbahn.de oder unter der Service-Nummer: 01805/ 00161 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute).

Niedersachsen/Bremen: Die Fahrgäste der Konkurrenten des Marktführers Deutsche Bahn (DB) müssen sich in Niedersachsen und Bremen erneut auf Einschränkungen einstellen. Betroffen ist besonders die Eisenbahngesellschaft Metronom auf der Strecke Hamburg-Cuxhaven. Auch zwischen Uelzen und Hamburg sowie zwischen Hamburg und Bremen muss mit Beeinträchtigungen gerechnet werden. Informationen: Metronom: www.metronom.de - Unterpunkt „Lagemeldungen“ oder Telefon: +49 581/ 97164164; Westfalenbahn: www.westfalenbahn.de oder unter der Hotline: +49 521/ 55777755; Nordwestbahn: www.nordwestbahn.de oder unter der Service-Nummer: 01805/ 600161 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute).

Baden-Württemberg: Im Südwesten ist diesmal auch wieder die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft AVG betroffen, die bei der letzten Streikaktion von dem Ausstand ausgenommen worden war. Informationen: www.avg.info.

Rheinland-Pfalz/Hessen: Der Streik der Lokführer ist auch in Hessen fortgesetzt worden. Ähnlich wie am Dienstag sollten rund 70 Prozent der Verbindungen von Hessischer Landesbahn HLB und ihren Töchtern Cantus und Vectus bedient werden, sagte HDL-Sprecherin Susanne von Weyhe in Frankfurt. „Der Morgen hat recht ruhig angefangen. Es war ja bekannt, welche Kollegen nicht zum Dienst antreten würden.“ Bei der Hessischen Landesbahn HLB kommt es laut Streikfahrplan unter anderem auf den Strecken Friedberg-Friedrichsdorf, Friedberg-Hanau, Siegen-Frankfurt und Marburg-Gießen zu Zugausfällen. Wie schon am Dienstag fallen bei der Tochter Vectus vor allem Verbindungen von und nach Limburg aus. Verbindungen von und nach Kassel, Bebra oder Eschwege sind bei Cantus vom Streik betroffen. Informationen: HLB: www.hlb-online.de; Vectus-Verkehrsgesellschaft: www.vectus-online.de oder unter der Rufnummer: + 49 1801/ 7684636; Cantus-Bahn: www.cantus-bahn.de; Albtal-Verkehrs-Gesellschaft: www.avg.info. Eine Zusammenfassung der bisherigen Streikauswirkungen für alle Unternehmen der Hessischen Landesbahn gibt es unter www.hlb-online.de.

Thüringen: In Thüringen sind die Züge der Vogtlandbahn weiterhin vom Streik betroffen. In Thüringen betrifft es wieder die Strecke von Gera ins sächsische Weischlitz, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilte. Es wurde ein Notfallplan eingerichtet, bei dem auf bestimmten Abschnitte Busse als Ersatz fahren. Informationen: im Internet unter www.vogtlandbahn.de oder unter der Service-Nummer: 0180/ 1231232.

Sachsen-Anhalt: Der Streik behindert auch noch den Zugverkehr auf dem Streckennetz des Harz-Elbe-Expresses (HEX). „Wir versuchen weiterhin, dass auf Zwei Drittel der Verbindungen Zügen fahren“, sagte ein HEX-Sprecher. Dazu zählten auch die Hauptstrecken zwischen Halle und Halberstadt sowie Halberstadt und Magdeburg. Die restlich Verbindungen würden wieder mit einem Busersatzverkehr bedient. Informationen: Im Internet unter: www.hex-online.de oder unter der Telefonnummer: +49 3941/ 678333 (zum Ortstarif).

Sachsen: Der Lokführerstreik beeinträchtigt auch weiter den regionalen Bahnverkehr in Sachsen. Auf vielen Strecken der Vogtlandbahn, der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) und der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) müssen Fahrgäste wieder auf Ersatzbusse zurückgreifen. Bei der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) fallen weiterhin alle Züge zwischen Leipzig und dem Flughafen Leipzig/Halle ersatzlos aus. Auf den Strecken Leipzig-Borna und Leipzig-Torgau wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilte. Alle anderen Verbindungen der MRB sollten bis auf wenige Ausnahmen planmäßig fahren. Bei der Ostdeutschen Eisenbahn fahren auf der Strecke Cottbus-Forst nur Busse. Außerdem sollten auf der Linie zwischen Görlitz und Bischofswerda vier Züge durch Busse ersetzt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Auf den restlichen Strecken sollten alle Züge planmäßig fahren. Bei der Vogtlandbahn wird es auf fast allen Strecken Einschränkungen und Busersatzverkehr geben. Keine Probleme mit dem Zugverkehr sollte es zwischen Marktredwitz und Cheb geben, teilte der Betreiber auf seiner Internetseite mit. Informationen: ODEG: Servicetelefon: +49 30/ 514888888 oder im Internet unter www.odeg.info; Vogtlandbahn: www.vogtlandbahn.de oder unter der Service-Nummer: 0180/ 1231232; MRB: www.mitteldeutsche-regiobahn.de.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL wirkt sich kaum auf Mecklenburg-Vorpommern aus. Es fallen lediglich drei Züge der Ostseelandverkehr aus. Auf den Strecken Crivitz-Schwerin, Pasewalk-Ueckermünde und Rehna-Parchim fahren Busse. Nicht bestreikt wird die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG), deren Züge nach eigenen Angaben planmäßig fahren. Informationen: OLA: Service-Hotline unter 01805/ 101919 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunknetze max. 42 Cent pro Minute) oder auf der Homepage www.ostseelandverkehr.de in der Rubrik „Streckenmeldungen“; ODEG: Servicetelefon: +49 30/ 514888888, www.odeg.info.

In einer Zwischenbilanz des Streiks hatte die GDL von bundesweit rund 70 Prozent ausgefallenen Verbindungen bei den Unternehmen gesprochen. Die Arbeitgeber wiesen diese Darstellung überwiegend zurück und sprachen teils von weit weniger Ausfällen. Vor Streiks sicher sind nur die Kunden beim Marktführer DB. Denn mit dem bundeseigenen Konzern hatte sich die GDL nicht nur auf den Rahmentarifvertrag, sondern gleich auf ein ganz neues Tarifpaket geeinigt. Es sieht unter anderem 2,0 Prozent Plus bei den Einkommen der 20 000 Lokführer vor und hat eine Laufzeit bis Ende Juni 2012. Bis mindestens zum Sommer nächsten Jahres herrscht bei der DB also streikfreie Zeit.

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