Ebola-Angst unter Touristen beschränkt sich auf Westafrika

Berlin (dpa/tmn) - Die Angst vor Ebola macht westafrikanischen Ländern zu schaffen. Doch Urlauber scheinen sich bewusst zu sein, welche Gebiete sie nicht meiden müssen: Vor Reisen in andere Regionen des Kontinents schrecken sie laut Veranstaltern bisher nicht zurück.

Ebola-Angst unter Touristen beschränkt sich auf Westafrika
Foto: dpa

Die Ebola-Epidemie im Westen Afrikas hindert deutsche Urlauber bislang nur bedingt an Reisen in andere Staaten des Kontinents. Bei Touristen beliebte Länder wie Südafrika oder Tansania leiden so momentan noch nicht unter der Ebola-Angst - entgegen einiger Medienberichte. So gab es Meldungen, dass die Ebola-Epidemie drohe, den Tourismus auf dem ganzen Kontinent abzuwürgen. „Es gibt Anfragen zum Thema Ebola, aber noch keine signifikanten Umbuchungen oder Stornierungen“, erklärte Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV) in Berlin.

Bei DER Touristik bemerke man keine Veränderung im Buchungsverhalten und der Nachfrage für Reisen ins nördliche, südliche und östliche Afrika. „Gäste, die eine Afrika-Reise bereits gebucht haben, sowie Interessierte, die eine Afrika-Reise planen, sind gut über die regionale Begrenzung der von Ebola betroffenen Gebiete informiert und stellen ihre Reisepläne nicht infrage“, erklärte Sprecherin Angela de Sando.

Bei Reisen nach Gambia und den Senegal sei die Nachfrage im Zuge der Ebola-Epidemie aber stark zurückgegangen, so de Sando. Die geografische Nähe zu den betroffenen Ländern mache sich dort deutlich bemerkbar.

Auch bei Tui Deutschland verzeichnet man keine Buchungsrückgänge, die sich auf Ebola zurückführen ließen. „Im Gegenteil: Die Buchungseingänge für Südafrika und Tansania liegen über den vergleichbaren Vorjahreswerten“, berichtet Sprecherin Alexa Hüner. Vereinzelt gebe es Anfragen zu dem Thema: „Diese Gespräche dienen jedoch der Information und Aufklärung, Stornierungswünsche sind es nicht.“

Nach Kenia waren in der ersten Hälfte des Jahres weniger Gäste gereist als im gleichen Zeitraum 2013. Am wichtigsten internationalen Flughafen, dem Jomo Kenyatta International Airport in Nairobi, sind in den ersten sechs Monaten des Jahres nur 358 977 Gäste angekommen, berichtete das Tourismusportal eturbonews.com und bezog sich dabei auf aktuelle Zahlen des Kenya National Bureau of Statistics. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 409 130 - ein Minus von rund zwölf Prozent. Allerdings liegen dem Rückgang wohl eher die politischen Unruhen im Land zugrunde, weniger die Angst vor Ebola.

In Südafrika bescherten europäische Gäste dem Tourismus in den ersten drei Monaten des Jahres ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: Die Ankünfte aus Europa wuchsen um 4,3 Prozent, aus Deutschland sogar um 6,6 Prozent. Insgesamt registrierte die nationale Statistikbehörde 4,9 Prozent mehr Gäste in den ersten drei Monaten 2014.

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