„Haltestelle Woodstock“ - das kostenlose Open Air Festival

Kostrzyn (dpa) - Umsonst und draußen: Auch in diesem Jahr dürften Hunderttausende Besucher mit ihren Zelten zum polnischen Musikfestival „Haltestelle Woodstock“ pilgern. Manch einer kann aus Deutschland auf dem Fahrrad anreisen, so nah an der Grenze steigt die riesige Party.

„Haltestelle Woodstock“ - das kostenlose Open Air Festival
Foto: dpa

Sommer, Sonne, Staub - und jede Menge Schlamm: Das Musikfestival „ Haltestelle Woodstock“ kommt von Donnerstag (31. Juli) an wieder an die Oder und feiert einen runden Geburtstag. Es ist bereits die 20. Auflage der Veranstaltung im polnischen Kostrzyn (Küstrin) an der Grenze zu Brandenburg. „Haltestelle Woodstock“ gilt als eines der größten nichtkommerziellen Open Air Festivals in Europa und zieht Jahr für Jahr Hunderttausende Besucher an - der Eintritt für das riesige, in der Hitze oft staubige Gelände ist kostenlos.

Bis zum 2. August stehen polnische und internationale Bands und Musiker auf mehreren Bühnen, darunter sind Skid Row (USA) und The Bosshoss (Deutschland). Zu hören sind Rock, Punk, Folklore und andere Musikstile. Zur Eröffnung am Donnerstag auf der großen Bühne spielt das Kostrzyner Orchester (15.00). Hoher Besuch wird am Samstag (11.30) erwartet: Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus (74) ist angekündigt.

Der Wirtschaftswissenschaftler aus Bangladesch wird mit Moderatoren und dem Publikum ins Gespräch kommen. Yunus erhielt im Jahr 2006 den Nobelpreis für seine Idee der Mikrokredite für Arme. In einem Spezial- Zelt auf dem Gelände sitzen immer wieder bekannte Persönlichkeiten zum Gespräch - zum Beispiel 2012 Bundespräsident Joachim Gauck und sein polnischer Amtskollege Bronislaw Komorowski.

Das Festival (polnisch: „Przystanek Woodstock“) soll natürlich an das legendäre Woodstock-Festival von 1969 in den USA erinnern. Frieden und Freundschaft sind auch Maxime in Kostrzyn. Dort gehören Schlammbäder zum Festival dazu, die - wenn es nicht regnet - künstlich mit Wasser erzeugt werden. Allerdings gab es im Zusammenhang mit dem Festival vereinzelt auch schon Todesfälle - etwa ein Badeunfall im Jahr 2013.

Das Fest ist ein Dankeschön für die Freiwilligen, die jedes Jahr bei der Sammlung von Spenden für Kinderkrankenhäuser in Polen helfen. Organisiert werden die Auftritte von der Warschauer Stiftung WOSP (Wielka Orkiestra Swiatecznej Pomocy). Im vergangenen Jahr kamen nach Veranstalterangaben 250 000 bis 300 000 Menschen zu dem Spektakel.

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