Hochschwarzwald setzt auf Urlaub ohne Nebenkosten

Hinterzarten (dpa) - Touristen im Hochschwarzwald können künftig alles auf eine Karte setzen: Mit dem Start der „Hochschwarzwald-Card“ bringt die Region ein bundesweit einmaliges All-Inclusive-Angebot auf den Markt.

„Wir haben die deutschlandweit erste Karte, die für eine ganze Region gilt“, sagte der Geschäftsführer der Hochschwarzwald-Tourismus-Gesellschaft, Thorsten Rudolph. Ähnliche Karten gebe es bislang nur von einzelnen Gemeinden. Die „Hochschwarzwald-Card“ startet am Mittwoch (1. Dezember).

„Die Hochschwarzwald-Card ist die größte Inklusiv-Gästekarte Deutschlands“, sagte Rudolph. Sie ermögliche Urlaub ohne Nebenkosten. „Außer dem Übernachtungspreis fallen dem Gast, der in einem der beteiligten Betriebe wohnt, keine Kosten an. Wir bieten damit im Wettbewerb mit anderen Urlaubsregionen einen enormen Preisvorteil.“

Finanziert wird die „Hochschwarzwald-Card“ durch die örtlichen Übernachtungsanbieter. Der Urlauber, der in einem der beteiligten Betriebe übernachtet, erhält die Karte kostenlos. Er kann mit ihr mehr als 55 Attraktionen und Angebote nutzen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Es müssen aber mindestens zwei Übernachtungen gebucht werden.

„Wir reagieren mit diesem Angebot auf die gestiegene Nachfrage und den zunehmenden Wettbewerb“, sagte Rudolph. All-Inklusive-Angebote seien im internationalen Tourismusgeschäft immer stärker gefragt, darauf müssten sich Urlaubsziele einstellen.

„Mit unserem Angebot heben wir uns von anderen Regionen ab. Zudem sprechen damit neue Zielgruppen an.“ Dazu zählten vor allem Familien sowie sportlich aktive Urlauber, die in den Freizeitspaß sonst viel Geld investieren müssten. Für die Zukunft rechne der Hochschwarzald durch die Karte mit steigenden Urlauber- und Übernachtungszahlen. „Wir erleben schon jetzt eine gute Resonanz“, sagte Rudolph. In den Hotels und Pensionen werde gezielt nach der Karte gefragt.

Kostenlos genutzt und besucht werden können mit der Karte unter anderem sämtliche Lifte und Bahnen am Feldberg sowie in anderen Skigebieten, Ausflugsboote auf dem Titisee und Schluchsee, Frei- und Hallenbäder, Golfplätze, Klettergärten sowie Vergnügungsparks, Minigolfplätze und Sportzentren. Hinzu kommen Museen und kulturelle Einrichtungen, die mit der Karte freien Eintritt sowie kostenlose Führungen bieten. Auch Gratis-Stadtführungen sowie Besichtigungstouren durch Kirchen und Klosteranlagen sind inklusive.

Zudem können, wie mit der bisherigen Gästekarte auch, öffentliche Verkehrsmittel im gesamten Schwarzwald kostenlos genutzt werden.

Die Übernachtungspreise der Unterkünfte werden dafür nur in Einzelfällen erhöht, sagte Rudolph. „Die meisten Hotels nutzen Einsparungen der Mehrwertsteuersenkung für diese Investition.“ Nur vereinzelt würden Übernachtungen geringfügig teurer. „Der Mehrwert, den das Gast dafür erhält, ist aber deutlich größer.“

An der Finanzierung der Karte beteiligen sich nach Rudolphs Angaben nicht nur Hotels, sondern auch Betreiber von Ferienwohnungen, Bauernhöfen, Gästehäusern und Campingplätzen. Die Karte lohne sich auch für Kurzurlauber, die nicht weit entfernt wohnen - beispielsweise für Erholungssuchende aus Baden-Württemberg. „Im Vergleich mit Tagesausflügen mit dem Kauf von Ski- und Eintrittskarten für die ganze Familie rechnen sich zukünftig verstärkt auch Übernachtungen.“

Von den rund 800 Gastgebern im Hochschwarzwald beteiligen sich zunächst rund 210 an dem Projekt, sagte Rudolph. Es seien überwiegend übernachtungsstärkere Betriebe. „Rund 40 Prozent der Übernachtungskapazitäten im Hochschwarzwald sind mit der Karte dabei.“ Er rechne damit dass weitere Betriebe dazukommen. Ende 2011 sollen es 300 Betriebe sein, 2015 dann mehr als 400.

In die Entwicklung der „Hochschwarzwald-Card“ habe seine Gesellschaft mehr als eine halbe Million Euro investiert. In spätestens fünf Jahren sollen diese Kosten durch die Einnahmen, die mit der Karte erzielt werden, wieder ausgeglichen sein.

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