Mega-Smog in Peking - Im Hotel bleiben oder Atemschutz tragen

Hannover/Berlin (dpa/tmn) - Ausländische Touristen, die vom verheerenden Smog in Peking überrascht wurden, sollten möglichst im Hotel bleiben oder ansonsten Atemschutzmasken tragen. Die Chancen für Gratis-Stornierungen von Reisen in die Metropole stehen aber schlecht.

Peking hat erstmals die Smog-Alarmstufe Orange verhängt. Wegen der andauernd „gefährlichen“ Luftverschmutzung wurden der Schadstoffausstoß der Industrie reduziert und begrenzte Fahrverbote verhängt. Umweltaktivisten sprachen am Montag (14. Januar) von der „schlimmsten Smoglage“ in der Geschichte der chinesischen Hauptstadt.

Wer sich derzeit in Peking aufhält, sollte am besten ganz im Hotel bleiben - oder sich zumindest mit einem Mundschutz schützen. Ein solcher Atemschutz kann in jeder Apotheke der 20-Millionen-Metropole gekauft werden. Die Apotheken sind in Peking häufig in großen Kaufhäusern zu finden. Allerdings könnten Atemschutzmasken vereinzelt ausverkauft sein. Die Nachfrage nach den aufwändigen Modellen gegen den gefährlichen Feinstaub, der über die Lunge direkt ins Blut gelangen kann, ist groß.

Die Pekinger Gesundheitsbehörden empfehlen, möglichst nicht vor die Tür zu gehen. Wer das nicht vermeiden kann, sollte es kurz machen. Von körperlich anstrengenden Aktivitäten ist abzusehen. Kinder, ältere Menschen oder solche mit Herz- und Atemwegsleiden oder chronischen Krankheiten sollten grundsätzlich drinnen bleiben, rät Xie Hui, Direktor des Pekinger Gesundheitsamtes. Wer Husten oder andere Krankheitssymptome in den Atemwegen bei sich feststellt, sollte sich in medizinische Behandlung begeben.

Touristen, die angesichts des Smogs ihre Peking-Reise nicht antreten möchten, haben indes schlechte Karten. „Die Chancen auf eine kostenlose Stornierung sind eher schlecht“, sagt der Reiserechtler Paul Degott. Peking leide schon seit langem unter schlechter Luft, der extreme Smog sei deshalb kein plötzlich hereinbrechendes Ereignis, das eine kostenlose Kündigung aufgrund höherer Gewalt rechtfertige. Reisende, die bereits in der chinesischen Hauptstadt sind, dürften es aus demselben Grund schwer haben, einen Reisemangel geltend zu machen und so eine Minderung des Reisepreises durchzusetzen.

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