Nach dem Anschlag in Ankara: Was Reisende wissen müssen

Berlin (dpa/tmn) - Viele Türkei-Urlauber sind derzeit verunsichert: Wieder gab es einen Anschlag, diesmal in Ankara. Ist der nächste Badeurlaub jetzt noch sicher?

Nach dem Anschlag in Ankara: Was Reisende wissen müssen
Foto: dpa

Was sagt das Auswärtige Amt?

Das Auswärtige Amt rät dazu, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen - besonders in größeren Städten - fernzuhalten. Die Innenstadt von Ankara sollten Touristen meiden. Auch in Istanbul rät das Auswärtige Amt zu erhöhter Vorsicht. Außerdem sollen Reisende belebte Plätze in der Innenstadt meiden und die Anwesenheit in öffentlichen Verkehrsmittel auf das erforderliche Maß einschränken. „Landesweit ist mit einer Zunahme der politischen Spannungen zu rechnen, weitere Anschläge oder gewaltsame Auseinandersetzungen sind nicht ausgeschlossen.“

Sind Touristenorte in Gefahr?

Von der seit Juli eskalierenden Gewalt in der Türkei sind Urlauber in den n bislang nicht betroffen. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK greift regelmäßig Sicherheitskräfte vor allem im touristisch kaum erschlossenen Südosten der Türkei an. Die türkische Armee fliegt im Gegenzug Luftangriffe gegen die PKK in der Südosttürkei und im Nordirak. Ziele von Anschlägen und Übergriffen waren in den vergangenen Monaten außerdem die pro-kurdische Oppositionspartei HDP und ihre Anhänger. Die wichtigen Urlaubsziele liegen in anderen Regionen des Landes.

Wie reagieren die Reiseveranstalter?

Bei den Reiseveranstaltern wurden schon vor einigen Wochen Reisen in die Osttürkei abgesagt. Das gilt etwa für alle Termine bis Jahresende einer Studienreise ans Schwarze Meer und nach Ostanatolien der Veranstaltermarke Dr. Tigges. Der Studienreiseanbieter Studiosus hatte Ende Juli bereits Osttürkei-Rundreisen wegen der Sicherheitslage abgesagt. „In Reaktion auf die aktuelle Sicherheitslage und die Empfehlung des Auswärtigen Amtes, die Innenstadt von Ankara zu meiden, werden wir bis auf Weiteres auf Ausflüge und Besichtigungen in Ankara verzichten“, erklärt der Veranstalter aktuell. Den betroffenen Gästen wird ein Alternativprogramm außerhalb von Ankara angeboten.

Bei Tui gibt es seit Samstag (10. Oktober) nur vereinzelt Anfragen von Kunden. „Stornierungswünsche oder frühzeitige Abreisewünsche gab es keine“, teilte der Veranstalter mit. „Tui Deutschland hat kein touristisches Programm in Ankara.“ Auswirkungen auf die touristischen Programme an der Mittelmeerküste gebe es nicht. „Die Türkei zählt nach wie vor zu einem der beliebtesten Reiseziele deutscher Tui-Gäste.“

Auch bei Thomas Cook hat man bislang keine erhöhte Zahl von Umbuchungs- oder Stornierungswünschen bemerkt. Es habe nach dem Anschlag eine leicht erhöhte Anzahl an Anrufen mit Nachfragen gegeben, wie die Sicherheitslage in den Urlaubsgebieten einzuschätzen sei - diese habe sich auch nach dem Anschlag in Ankara aber nicht geändert, erklärt ein Sprecher.

Und die Kreuzfahrt-Reedereien?

Bereits vor einigen Wochen hatten mehrere Reedereien entschieden, türkische Häfen nicht mehr anzulaufen. So ersetzte Costa die Anläufe in Istanbul und Izmir durch Häfen in Griechenland, Italien und Malta. Auch Aida Cruises fährt derzeit Istanbul nicht an und entscheidet laut einer Sprecherin von Fahrt zu Fahrt. Celebrity Cruises strich Übernacht-Aufenthalte in Istanbul.

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