Ein neues Zuhause für kleine Elefanten

In Nairobi gibt es ein Waisenhaus für junge Dickhäuter, die ihre Mütter verloren haben. Ein Besuch.

Nairobi. Ein paar Fußbälle, eine Matschgrube und eine große Portion Milch zur Stärkung: Wenn im Waisenhaus für Elefantenbabys in Nairobi die tägliche Spielstunde beginnt, gibt es für die kleinen Dickhäuter kein Halten mehr. In Reih’ und Glied werden sie von ihren Pflegern aus den Ställen zum „Spielplatz“ geführt — und dort geht es mächtig rund. Es wird nach Herzenslust getobt, geplanscht und gerauft. Ganz wichtig: Trinken nicht vergessen. Mit riesigen Nuckelflaschen füttern die Pfleger ihre Schützlinge mit speziell für Elefantenkinder entwickelter, sehr nahrhafter Milch.

Die Stiftung „David Sheldrick Wildlife Trust“ in Kenia kümmert sich um kleine Elefanten, die ihre Mütter verloren haben und ohne fremde Hilfe innerhalb weniger Tage sterben würden. Die Jungtiere stammen aus dem Tsavo Nationalpark, etwa 300 Kilometer südöstlich von Nairobi, und haben meist Schreckliches erlebt. Viele mussten mit ansehen, wie Wilderer ihre Mütter töteten, um deren Stoßzähne aus wertvollem Elfenbein zu erbeuten. Andere haben ihre Mütter durch Krankheiten oder aufgrund von Wassermangel verloren.

Oft sind die Babys selbst völlig geschwächt. Wenn Mitarbeiter des Nationalparks Elefanten-Waisen finden, bringen sie diese in die Aufzuchtstation in Nairobi. Dort kümmern sich Pfleger um die verängstigten Kleinen, die viel Zuwendung brauchen. Sie päppeln sie mit Milch auf, sie duschen sie regelmäßig, und manchmal legen sie sich sogar abends mit ihnen in den Stall, damit die Elefanten-Waisen nicht alleine einschlafen müssen.

20 bis 25 Tiere werden im Waisenhaus gleichzeitig versorgt. Etwa drei Jahre bleiben sie dort, bis die Pfleger sie langsam wieder an die Wildnis im Tsavo Nationalpark gewöhnen. Bei langen Wanderungen lernen die Elefantenkinder die Umgebung kennen und kommen mit anderen Elefantenherden in Kontakt. Wenn sie sich über mehrere Monate richtig beschnuppert haben, schließen sich die Jungtiere der Herde an und finden dort ein neues Zuhause.

Ihre menschlichen Retter vergessen sie allerdings nie. Auch nach Jahren erkennen sie die Pfleger aus dem Waisenhaus wieder, wenn diese mit neuen Schützlingen zur Auswilderung in den Nationalpark kommen — und dann gibt es immer ein großes Hallo.

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