Einkaufstour durch die Bozner Lauben

Bozen (dpa/tmn) - Die Laubengänge sind das Herz Bozens, heute wie im Mittelalter. In den alten Gemäuern werden feine Waren von der Bauernmalerei bis Trachten verkauft - nicht immer zu überteuerten Preisen.

Wenn rechts und links der Brennerautobahn immer mehr trutzige Gemäuer mit Türmen und Zinnen in den Weinbergen auftauchen, dann ist Bozen nicht mehr weit. Rings um die Landeshauptstadt von Südtirol liegen die Burgen so dicht beieinander wie nirgendwo sonst in Europa - rund 40 sollen insgesamt in der Gegend sein. Die Stadt selbst ist hübsch anzusehen. Sie liegt nicht nur an den drei Flüssen, Talfer, Eisack und Etsch. Sie hat auch eine zauberhafte Altstadt mit alten Laubengängen und exquisiten Geschäften.

Die Bozner Lauben sind das Herz der Stadt. Sie bildeten als Straßenmarktanlage im Mittelalter das Zentrum Bozens - und zwischen den mit Steinbögen verbundenen Häusern verläuft heute noch die wichtigste Gasse quer durch die Altstadt. Auch der Kornplatz, gebaut um 1180 nach Christus, ist noch erhalten.

Die Häuser werden heute fast noch so genutzt wie im Mittelalter: Im Erdgeschoss liegen die Geschäfte, in den hinteren Räumen werden die Waren gelagert, und in den Stockwerken darüber wohnen die Bozner. Innenhöfe bringen Licht - so sie nicht umbaut wurden. Viele der Häuser haben wunderschöne, mitunter mehrstöckige Kellergewölbe. Früher wurde dort meist Wein gelagert, heute sind sie teilweise in die Verkaufsräume oder Restaurants integriert.

Nun ist Bozen nicht gerade ein Pflaster für Schnäppchenjäger - aber ein Eldorado für Besucher mit Sinn für das Feine. Wobei fein nicht gleich teuer heißen muss. Viele der Geschäfte sind seit Generationen in Familienbesitz. Dazu gehört etwa das traditionsreiche Wollgeschäft Stadler. Das Personal reicht hier in rotweiß-gestreiften Schürzchen Wollknäuel, aber auch bereits fertig Gestricktes.

Wem der Sinn nach einer geschnitzten Madonna steht, der wird in den Lauben 39 fündig - bei den „Südtiroler Werkstätten“. Die Genossenschaft ist eine Vereinigung Südtiroler Künstler. Neben Holzstatuen gibt es hier unter anderem Bauernmalerei, Sammlerpuppen und handgezogene Kerzen zu kaufen.

Dirndl und andere Trachtenmode gibt es bei „Oberrauch Zitt“, die dazu passenden Schuhe sowie kuschelige Filzpantoffeln bei „Rizzoli“. Niederlassungen von internationalen Ladenketten, die andere Orte so verwechselbar machen, hat Bozen nur sehr wenige.

Wer sich beim Einkaufen irgendwann nach frischer Luft sehnt, kann draußen weitermachen: etwa auf dem Bauernmarkt am Rathausmarkt, der immer freitags und samstags ist. Sogar täglich öffnen die Händler auf dem Obstmarkt in der Altstadt ihre Stände. Die Buden sind wegen ihrer bunten Obst- und Gemüsepyramiden ein Magnet für Touristen. Auch der Obstmarkt soll eine 700-jährige Geschichte haben.

In Cafés und Bars gehen die Bozner ebenso gern wie die Touristen. Der beste Kuchen wird angeblich im „Café Peter“ gereicht. Hier gibt es die berühmten Kastanienherzen, köstliche Kalorienbomben aus Kastanienmus, Sahne und Schokoladenguss. Das beste Eis wird in der „Gelateria Avalon“ serviert, und alles ist auch noch Bio.

Als eleganteste Bar Bozens gilt derzeit das „Grifoncino“ im „Hotel Greif“, man muss nur pinkfarbene Ledermöbel mögen. Die Jugend trinkt ihren Aperitif im „Café Exil“. Angesagt ist dort der „Hugo“, eine Mischung aus Südtiroler Sekt, Minze und Holundersaft. Und direkt am Walther von der Vogelweide Platz bietet das „Walthers'“ eine schöne Freiluftbar, um das Treiben in der Alstadt zu beobachten.

Informationen:

Südtirol Information, Pfarrplatz 11, I-39100 Bozen, Telefon: +39/0471/999999, E-Mail: [email protected]

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