Fünf Sterneköche auf fünf Meraner Schlössern

Schenna (dpa/tmn) - Erstmals kochen in diesem Sommer die fünf Sterneköche des Meraner Landes gemeinsam an fünf Gala-Abenden gemeinsam auf fünf Schlössern rund um die Kurstadt. Aber auch Wanderer können auf den Almen ein bisschen Haute Cuisine kosten.

Zwischen steilen Weinbergen und tausenden Apfelbäumen liegt das Schloss Schenna auf einem Sonnenplateau oberhalb von Meran. Wanderer marschieren festen Schrittes vorbei, junge Mountainbiker strampeln bergan, eine ältere Dame sitzt mit ihren Enkeln auf der Hohenwart-Panoramaterrasse und blinzelt in die Sonne. Urlaubsalltag im Südtiroler Ferienort Schenna. Alles andere als alltäglich ist aber das Treiben an diesem Sommerabend im Schloss.

In einer provisorischen Küche werkeln die fünf Sterneköche des Meraner Landes erstmals gemeinsam. Zweisternekoch Gerhard Wieser von der Trenkerstube in Dorf Tirol hatte die Idee für das Gourmet-Event „Sterne, Schlösser, Almen“. „Ein Anruf hat genügt, und die vier Kollegen waren sofort dabei“, erinnert er sich. Die vier Kollegen, das sind: Anna Matscher, die im „Zum Löwen“ in Tisens kocht, Andrea Fenoglio vom „Sissi“ in Meran, Jörg Trafoier, Chefkoch im „Kuppelrain“ in Kastelbell und Alois Haller, der Herrscher über die Küche im „Castel Fragsburg“ in Meran.

Hier in Südtirol mischt sich die deftige Kost der Alpen mit der leichten italienischen Küche. Die Bewohner der Täler und Berge reden über nichts lieber als über Essen und Wein. So ist das auch bei Rudi Unterthurner. Der Hotelier des Resmairhof ist einer von rund 40 Hobby-Winzern in dem 3800-Seelen-Dorf Schenna. Beim Südtiroler „Eigenbau“-Wettbewerb wurden seine Weine zweimal hintereinander als „Wein des Jahres“ ausgezeichnet. Unterthurner macht Gewürztraminer, „weil dieser aromatische Wein so typisch für Südtirol ist“.

Auch Jörg Trafoier ließ bei der Gala zu seinen Variationen von der Erdbeere als Dessertwein einen Gewürztraminer reichen. Im Januar 2010 kürte das internationale Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ Trafoier zum „Koch des Monats“ und schwärmte: „Einer der besten Köche Südtirols, bringt im 'Kuppelrain' Stadtneurotiker zur Besinnung und Hektiker zur Ruhe.“

110 Euro pro Person kostet das Gala-Dinner inklusive Wein, Musik und Lesungen zwischen den Gängen. Die Präsidentin der Sommeliervereinigung Südtirol, Christine Mayr, erläutert zwischendurch die Weine. Die Gala ist festlich und ein kulinarischer Genuss, aber nicht affektiert wie großstädtische Schickimicki-Events. Im Schloss Schenna servieren die Starköche beim Aperitif im Waffensaal des Schlosses ihre Amuse Bouche persönlich.

Neben den Galaabenden gibt es bis in den Herbst täglich auf fünf Almen im Meraner Land ein Gourmet-Gericht. Jeweils einer der Köche hat es zusammen mit dem Hüttenwirt zusammengestellt. In Schenna wurde die Gompm Alm von Helli Gufler ausgewählt.

Sternekoch Alois Haller hat einen über Buchenholz geräucherten Bachsaibling vorgeschlagen. Der Fisch kommt aus der tief unter der Hütte vorbeifließenden Passeier, die Kräuter von den Almwiesen und das Brot aus dem eigenen Backofen. „Das Gericht kommt sehr gut an“, erzählt Gufler. In Südtirol sind eben auch die Wanderer Gourmets.

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