Kenia: Unter dem Kreuz des Südens

Einzigartige Tierbegegnungen und der warme Indische Ozean machen das Land unvergesslich.

Nairobi. Frances wendet den Jeep auf der staubigen Piste. Seine Augen schweifen über den flirrenden Horizont. "Da hinten!" Abrupt kommt der Wagen zum Stehen, alle Insassen springen wie auf Kommando von ihren Sitzen und zücken das Fernglas oder die Kamera. Majestätisch schreitet eine Giraffe vorbei, von uns nimmt sie kaum Notiz. Wir rumpeln weiter durch diese unwirkliche Landschaft, über uns das Blau des Himmels, unter uns die rote Erde.

Mal huschen einige Zebras oder Antilopen vorbei, in den Bäumen tummeln sich Paviane.

Kurze Zeit später dringen aus der weiten Strauchebene schemenhaft rötlich-braune Gestalten hervor. Immer deutlicher heben sich die einzelnen Tiere von der sie umgebenden grünen Landschaft ab, der Bulle schreitet voran, die Damen folgen ihm, in ihrer Mitte die heranwachsenden Elefanten.

Immer näher kommt die kleine Gruppe, der Elefantenbulle stellt drohend seine Ohren auf. Frances mahnt zum Aufbruch, und wir fahren ehrfürchtig weiter.

Hinter uns überquert die Horde den Weg, erst der Bulle, dann die Kühe mit Kindern.Und kurz drauf sind sie auch wieder im Dickicht verschwunden. Klarer Vorteil Kenia: Die Parks sind zahlreich und groß, und dank fehlender Mauern können die Tiere ungehindert umherstreifen. Die Guides wissen dennoch, wo sie sich am liebsten aufhalten und steuern diese Punkte gezielt an.

Abends ist die Tierschau aber noch nicht beendet: Auch nahe den Camps durchstreifen die Tiere das Gebiet. Am Lagerfeuer zu Füßen des Kilimandscharo sitzend bestaunen wir den unendlichen Sternenhimmel. Wir sehen das Kreuz des Südens, derweil knackt, zischt und ruft es durch die Dunkelheit. An einem nahen Wasserloch ist auch tief in der Nacht noch was los: im schummrigen Licht der Laterne sind Paviane und Hyänen erkennbar. Doch was ist das? Löwen? "Keine Panik, die Massai passen auf uns auf, das hätten die schon längst gesehen."

Severin lacht ob unserer Panik, denn er ist seit Kindesbeinen an die Wildnis gewöhnt. Sein Vater, ein sauerländischer Unternehmer, nahm ihn und seine Geschwister oft mit auf Großwildjagd; diese blutigen Zeiten sind glücklicherweise vorbei, heute gehen er und seine Gäste lediglich auf Fotopirsch.

"Die Massai können in der Dunkelheit sehen, sie können die Tiere spüren, das lernen sie schon als Kinder hier draußen." Das glauben wir gern. Und so wird die Nachtruhe zwar von wildem Gebrüll durchbrochen, aber Angst muss wirklich keiner in den komfortablen, geschmackvollen Zelten haben.

Szenenwechsel. Nach sensationellen Tiererlebnissen verspricht der Indische Ozean entspannten Strandurlaub. Sowohl nördlich als auch südlich der Küstenmetropole Mombasa liegt ein kilometerlanges Korallenriff. Dank dieses vorgelagerten Hindernisses ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Haie der Küste nahe kommen. Bei Ebbe ist dieses einzigartige Meeresbiotop mit festen Schuhen begehbar: Zu bestaunen gibt es allerlei Muscheln, Seesterne und jagende Vögel. Und bei Flut ist der Indische Ozean ein Schwimm- und Schnorchelparadies mit Badewannentemperatur.

Der perfekte Tag beginnt mit einem Bootsausflug in den Vormittagsstunden. Das Wasser funkelt blaugrün, und die Crew steuert eine Sandbank an. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf den Küstensaum mit weißem Sand und dunklen Palmen. Schnorchel und Schutzbrille angezogen und ab ins flache Wasser.

Dank kleiner ins Meer geworfener Bananenstückchen wird das Boot bald von hunderten schillernden kleinen Fischen umringt, die Korallen am Meeresboden wirken bizarr. Am Nachmittag im Hotel eine schöne Massage und am Abend ein Seafood-Mahl bei Kerzenschein. Danach ist garantiert jeder mit dem Kenia-Fieber infiziert!

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